International Ägyptens Fußballverband gibt Islamisten Schuld an Misere

Kairo · Der Ägyptische Fußballverband macht die Islamisten für den Leistungseinbruch der Nationalelf verantwortlich. Die "drei verhexten Jahre" unter der politischen Führung der Muslimbruderschaft habe den Fußball zum Erliegen gebracht, sagte der Sprecher des Verbandes, Azmy Megahed, laut der Zeitung "Ahram Online" (Donnerstag)nach der 2:1-Niederlage der "Pharaonen" gegen Tunesien am Mittwoch.

Die ägyptische erste Liga wurde in jüngerer Vergangenheit zweimal aus Sicherheitsgründen unterbrochen, einmal im Februar 2012 nach Krawallen in Port Said mit 72 Toten, dann im Juli 2013 nach dem Sturz von Staatspräsident Mohammed Mursi. Die aktuelle Spielergeneration liege weit unter dem Niveau der Mannschaften, die 2006, 2008 und 2010 den Afrika-Cup gewonnen hätten, sagte Megahed. Bei drei aufeinanderfolgenden Afrika-Cups, 2012, 2013 und 2015, verpasste die ägyptische Mannschaft die Qualifikation. Die Siege fielen sämtlich in die Ära von Staatspräsident Hosni Mubarak, der 2011 gestürzt wurde. Der Ägyptische Fußballverband werde kommenden Mittwoch über eine künftige Strategie beraten, so der Sprecher weiter. "Wir peilen die Weltmeisterschaft an. Wir haben genug afrikanische Meisterschaften gewonnen", so Megahed. Ägypten war insgesamt siebenmal Afrikameister, qualifizierte sich aber bislang nur 1934 und 1990 für eine WM.

(KNA)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort