MSV Duisburg MSV wächst in Scheffau zusammen

Duisburg · Das Trainingslager des MSV Duisburg in Tirol wurde am Dienstag beendet. Trainer Gino Lettieri weiß, dass es noch viel Arbeit gibt.

Impressionen vom Trainingslager
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Der MSV war sehr beliebt im kleinen österreichischen Scheffau am Wilden Kaiser. Drei Fahnen mit dem Logo der "Zebras" hingen im Dörfchen, der Gemeinderat hat sie anbringen lassen. Und am Sonntagmorgen kam auch noch Bürgermeister Rupert Soder höchstselbst vorbei, um "dem MSV, dieser traditionsreichen Mannschaft" viel Glück für die neue Saison zu wünschen. Darauf gab's erst einmal eine Flasche Bier mit dem Gemeinderat, verbunden mit der Frage des ersten Bürgers des Dörfchens: "Haben die Spieler genug Bier oder brauchen sie noch was?" Ja, nee, die bleiben bei Wasser, wurde der Bürgermeister da sehr zu Recht korrigiert.

Der MSV hat im Trainingslager in Scheffau höchste Disziplin an den Tag gelegt. Die Spieler des Fußball-Drittligisten haben geackert, Trainer Gino Lettieri aber fand den Ausgleich zwischen harter Arbeit und Lockerung, der für das "Betriebsklima"so wichtig ist. So war er streng und korrigierte viel, ließ aber auch den so wichtigen Spaß nicht zu kurz kommen.

Bestes Beispiel; Die Einheit am Sonntag, bei der zunächst Mittelfeldspieler Tanju Öztürk ins Tor musste, weil es nur drei Torhüter, aber vier Tore gab, und es danach das fast schon legendäre Spiel gab, bei dem die Profis zu zweit Händchen halten mussten, und eine Aktion nur zählte, wenn beide Spieler weiter an den Händen miteinander verbunden waren. Die Gewinner dieses sehr unterhaltsamen Spielchens durften dann zur Belohnung huckepack auf den "Verlieren" von der einen Seite des Feldes zur Mittellinie "reiten" - ein großer Spaß nicht nur für die Nummer eins, Michael Ratjaczack, der auf seinem Torwart-Kollegen Maurice Schumacher "zurückritt", sondern auch für Trainer Lettieri, der bei diesem Anblick vor Lachen auf den Boden sank.

Der Coach fand als Fazit: "Das Trainingslager war insgesamt ganz okay, wir haben viele Erkenntnisse gewonnen. Klar ist: Wir müssen arbeiten, arbeiten, arbeiten. Vom Taktischen her war es im zweiten Testspiel gegen Heidenheim (0:2, Anm. d. Red.) besser als im ersten gegen Liefering (3:7), aber an der Umsetzung müssen wir noch arbeiten. Es wartet vor dem Saisonstart einfach noch viel Arbeit auf uns."

Dass er ein Konzept dafür hat, wurde während des Trainingslagers in Österreich immer wieder deutlich. Beleg dafür: Lettieris "taktische Maßnahme", als er sieben gegen sieben spielen ließ und dabei eine Gruppe nur aus Offensivleuten zusammensetzte: "Ihr spielt sieben gegen sieben und trotzdem schafft ihr es nicht, jeder einen Mann zu haben. Da seht ihr, was Defensivarbeit ist, wenn man die Bälle vorne verschlampt", rief der Trainer seinen Spielern zu. Die haben das mittlerweile hoffentlich verinnerlicht - damit nicht nur Scheffaus Bürgermeister ihnen am Ende der Saison gratulieren kann...

(RP)
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