MSV Duisburg Pflicht erfüllt — MSV besiegt Bockum 4:0

Krefeld · Der Fußball-Drittligist hat im Duell mit dem Bezirksligisten die zweite Runde des Niederrhein-Pokals erreicht.

 Kingsley Onuegbu hat auch im Niederrheinpokal getroffen.

Kingsley Onuegbu hat auch im Niederrheinpokal getroffen.

Foto: christoph reichwein

3674 Zuschauer sollen es in der Krefelder Grotenburg gewesen sein, so zumindest die offizielle Zählung. Bei so manchem Besucher dürfte diese Zahl für Verwunderung gesorgt haben — sie schien schlichtweg zu niedrig. Beide Geraden entlang der Seitenlinie waren gut gefüllt. Beste Voraussetzungen für ein Pokal-Spiel, das für den MSV Duisburg eine lästige Pflicht, für den Krefelder Bezirksligisten TSV Bockum aber ein absolutes Highlight sein sollte — auch wenn der favorisierte Fußball-Drittligist erwartungsgemäß mit 4:0 (1:0) die Oberhand behielt und in die zweite Runde des Niederrhein-Pokals einzog.

In der Anfangsphase hatten es die Bockumer, die sich erwartungsgemäß tief in der eigenen Hälfte aufhielten, aber ihrem Torhüter Dennis Haefs zu verdanken, dass sie nicht bereits nach einer Viertelstunde uneinholbar hinten lagen. Gute Chancen von Filip Orsula (3.), Deniz Aycicek (9.) und Athanasios Tsourakis (13.), der auf der linken Seite wirbelte, parierte der Keeper allesamt — und erntete dafür Szenenapplaus der Bockumer Anhänger, die nur sieben Minuten später die nächste Parade ihres besten Mannes erneut gegen Tsourakis sahen (20.). War Haefs mal nicht zur Stelle, rettete wie beim Lattentreffer von Matthias Kühne (20.) das Aluminium. Bockum dagegen trat offensiv kaum in Erscheinung. Einzige nennenswerte Szene war ein Schuss von Assad Assad, der zwar weit vorbei, aber zumindest in Richtung des Gästetors ging (14.).

Spiel auf ein Tor

So etwas wie Spielfluss kam nicht auf, weil sich auch der MSV auf dem Weg in Richtung Krefelder Tor mühte. Es trat die Situation ein, vor der Trainer Karsten Baumann gewarnt hatte: Gespielt wurde nur auf ein Tor, der Ball allerdings wollte nicht über die Linie. Bei einem strammen Schuss von Tsourakis (33.) rettete erneut der Querbalken, im Nachschuss war es wieder einmal Gästekeeper Haefs, der gegen Kingsley Onuegbu in guter Schussposition rettete. Plötzlich zappelte der Ball dann aber doch im Tor. Eine Ecke von Aycicek konnten die Krefelder nicht konsequent genug klären, Markus Bollman musste am kurzen Pfosten nur den Fuß hinhalten (42.). Danach war Halbzeit, in die der Bezirksligist mit stehenden Ovationen verabschiedet wurde.

Den Ton auf dem Feld gaben im Anschluss weiterhin die Zebras an, bei denen der enttäuschende Patrick Zoundi zur Pause für den 19-jährigen Erdogan Yesilyurt vom Platz musste. Es blieb aber beim gewohnten Bild. Die Zebras drückten. Ein wuchtiger Schuss von Kingsley Onuegbu prallte vom Pfosten ab (49.). Gute Gelegenheiten von Maximilian Güll und Filip Orsula blieben ebenso ohne Erfolg. "Der Gegner hat gut verteidigt, doch wir haben den Druck immer aufrecht erhalten", sagte Karsten Baumann. "In der ersten Halbzeit haben wir uns schwer getan, Chancen zu erspielen. Hätte Orsula das frühe 1:0 gemacht, wäre es vielleicht ein lockerer Spaziergang geworden, so hat es bis zur zweiten Hälfte gedauert, bis wir das Spiel entschieden haben."

Das 2:0 fiel erst in der 62. Minute. Eine Hereingabe von Orsula verwandelte Yesilyurt. Der Kopfballtreffer zum 3:0 durch Onuegbu beseitigte dann jeden Restzweifel. Das sah auch Baumann so, der mit Babacar M'Bengue und Julien Rybacki doppelt wechselte und somit neben Keeper Marcel Lenz, der nur durch Muhammed Gergery ernsthaft geprüft wurde (81.), auch M'Bengue zu seinem Pflichtspieldebüt bei den MSV-Profis verhalf. Orsula besorgte in der 86. Minute den 4:0-Endstand.

Applaus gab's hinterher für beide Teams. Und ein Lob von Bockums Trainer Tino Reucher für seine eigene aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft. "Dass wir zur Pause nur 0:1 zurücklagen, war überraschend. Wir hatten einen überragenden Keeper, eine geile Kulisse", sagte er. "Es war wirklich unser Spiel des Jahres."

(seeg)
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