Noch zwei Siege bis zum Rekord von Steffi Graf Serena Williams gewinnt den Sister Act und stapelt tief

New York · Serena Williams hat den Sister Act gegen ihre Schwester Venus gewonnen und ist nur noch zwei Siege vom Kalender-Grand-Slam entfernt.

Serena Williams gewinnt "Sister Act" gegen Venus Williams
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Serena Williams gewinnt "Sister Act" gegen Venus

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Foto: afp, jh

Präsidentschaftskandidat Donald Trump klatschte hoch droben in seiner VIP-Box begeistert Beifall, als der brisante Sister Act das erwartete Ende genommen hatte. Unten auf dem Court lagen sich Serena und Venus Williams in den Armen — erleichtert und irgendwie auch erlöst.

"Das ist ein wirklich großer Moment, aber es war nicht einfach für uns beide", sagte die topgesetzte Serena Williams nach dem 6:2, 1:6, 6:3 im Viertelfinale der US Open gegen ihre Schwester und schwärmte: "Venus ist für mich die härteste Gegnerin, die es gibt. Und sie ist die beste Person, die ich kenne."

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Serena Williams ist nach ihrem 16. Erfolg im 27. Schwestern-Duell nur noch zwei Siege vom historischen Kalender-Grand-Slam entfernt. Für die zwei Jahre ältere Venus ist die sechsmalige New-York-Gewinnerin ohnehin "die größte Spielerin aller Zeiten".

Nach Meinung der 35-Jährigen auch besser als Steffi Graf, die 1988 als bislang letzter Profi alle vier Majors in einer Saison gewinnen konnte. "Es ist eine andere Zeit, die Konkurrenz ist größer als damals. Wenn Steffi heute spielen würde", meinte Venus Williams, "hätte sie ein noch höheres Level, als sie es früher hatte."

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Serena Williams wollte sich auf derartige Diskussionen nicht einlassen. "Sie war einfach Steffi Graf. Sie hatte eine unglaubliche Vorhand, war sehr schnell - und hat viele Dinge sehr gut gemacht", sagte sie über die deutsche Ikone.

Im mit 23.771 Zuschauern ausverkauften Arthur-Ashe-Stadium hatte Serena Williams kurz zuvor ihren ersten Matchball mit dem zwölften Ass verwandelt. Es war so etwas wie ein Statement, nachdem gerade der Aufschlag die Top-Favoritin zu Beginn des Turniers im Stich gelassen hatte.

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"In den kniffligen Phasen packt Serena immer ihre besten Schläge aus. Das unterscheidet sie von allen anderen", lobte die frühere Nummer eins Chris Evert die 21-malige Major-Gewinnerin.

Die Jüngere der Williams-Schwestern zeigte selbst mehr Emotionen als in all den vorangegangenen 26 Duellen mit Venus. Mutter Oracene Price schaute sich den Schlagabtausch ihrer Töchter gar nicht erst an.

Im Halbfinale trifft Serena Williams am Donnerstag auf Roberta Vinci. Mit 32 Jahren steht die Weltranglisten-43. aus Italien durch ein 6:3, 5:7, 6:4 gegen Kristina Mladenovic (Frankreich) zum ersten Mal in einer Major-Vorschlussrunde. "Roberta hat nichts zu verlieren, und ich habe nichts zu verlieren", behauptete Williams. Aber niemand glaubte ihr die Tiefstapelei.

Der Druck auf den sechsmaligen Wimbledon-Champion ist enorm. Kaum eine Trainingseinheit vergeht in diesen Tagen, in der Serena Williams ihr Team nicht zusammenfaltet. Das mediale Interesse ist enorm. 40 Minuten vor dem Sister Act blendete der übertragende Sender ESPN immer wieder eine Countdown-Anzeige ein.

Bei den Männern gab der topgesetzte Novak Djokovic (Serbien) beim 6:1, 3:6, 6:3, 7:6 (7:2) gegen Feliciano Lopez (Spanien/Nr. 18) zum zweiten Mal im Turnierverlauf einen Satz ab. Djokovic trifft im Halbfinale auf Titelverteidiger Marin Cilic (Nr. 9). Der Kroate profitierte beim 6:4, 6:4, 3:6, 6:7 (3:7), 6:4 gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga (Nr. 19) auch von seinen 29 Assen.

(sid)
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