Deutsche Bahn Bahn-Chef Grube will Fernbusbranche unter Druck setzen

Düsseldorf · Das Kerngeschäft der Deutschen Bahn schwächelt. Einer der Gründe ist die zunehmende Konkurrenz durch Fernbus-Unternehmen. Bahn-Chef Rüdiger Grube will dem jetzt entgegenwirken – mit einer Angebots-Offensive.

 Die Deutsche Bahn hat eine "Angebots-Offensive" gegen den Fernbus-Boom angekündigt.

Die Deutsche Bahn hat eine "Angebots-Offensive" gegen den Fernbus-Boom angekündigt.

Foto: dpa, ve pzi cul

Das Kerngeschäft der Deutschen Bahn schwächelt. Einer der Gründe ist die zunehmende Konkurrenz durch Fernbus-Unternehmen. Bahn-Chef Rüdiger Grube will dem jetzt entgegenwirken — mit einer Angebots-Offensive.

Mit der für kommende Woche angekündigten Fernverkehrsstrategie will die Deutsche Bahn gegen die Billigkonkurrenz der Fernbusse mobil machen. "Wir starten eine große Angebotsoffensive", sagte Konzernchef Rüdiger Grube der "Wirtschaftswoche" vom Samstag. "Wir wollen mehr Reisende denn je auf die Schiene holen." Gleichzeitig investiere die Bahn in den nächsten drei Jahren rund 200 Millionen Euro, um "Komfortstörungen" wie kaputte Toiletten und fehlerhafte Küchengeräte zu beheben, ergänzte Grube.

Wie die "Wirtschaftswoche" unter Berufung auf Bahn-Kreise weiter berichtete, will der Konzern darüber hinaus die Bundesländer überzeugen, Geld für Fernzüge in der Fläche bereitzustellen. Im Gegenzug müssten sie weniger für Regionalzüge ausgeben. Vorbild ist dem Bericht zufolge der Intercity von Bremen nach Norddeich Mole, den Pendler zuschlagsfrei anstelle von Regionalzügen benutzen können. Letztere seien dafür aus dem Verkehr gezogen wurden.

Ähnliches ist demnach Ende des Jahres auf der Strecke zwischen Stuttgart und Zürich geplant, wo die Intercitys künftig häufiger verkehren und für Pendler mit Nahverkehrsticket zuschlagsfrei offen stehen sollen. Dafür erhalte die Bahn Geld aus den Regionalisierungsmitteln des Landes Baden-Württemberg.

Fernbusreisen: Der ADAC Postbus
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Darüber hinaus will die Deutsche Bahn in den kommenden drei Jahren rund 200 Millionen Euro investieren, um den Komfort in Fernverkehrszügen zu verbessern. Mit dem Geld wolle die Bahn "Komfortstörungen" wie kaputte Toiletten und fehlerhafte Geräte in den Bordküchen beheben, sagte der Konzernchef der Zeitung.

Die Investitionen sind dem Bericht zufolge Teil der neuen Fernverkehrsstrategie der Bahn, die Grube am kommenden Mittwoch vorstellen will. Die Bahn will auf diese Weise Marktanteile zurückgewinnen, die sie zuletzt an die boomende Fernbusbranche verloren hatte. Außerdem wolle die Bahn die Bundesländer überzeugen, Geld für Fernzüge in der Fläche bereitzustellen. Im Gegenzug müssten sie weniger für Regionalzüge ausgeben.

Grube stellt am Mittwoch dem Aufsichtsrat die neue Fernverkehrsstrategie vor, mit der die Deutsche Bahn verlorene Marktanteile von der Fernbuskonkurrenz zurückerobern will. Am Donnerstag legt der Konzern seine Bilanz für das vergangene Jahr vor. Allein durch den Preiskampf der Fernbusse entgingen der Deutschen Bahn 2014 nach eigenen Angaben 120 Millionen Euro an Umsatz. Als eine Konsequenz daraus will der Konzern selbst mehr eigene Busse auf die Straße bringen.

(AFP, dpa)
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