Tarifkonflikt bei Bodenpersonal Streik an Berliner Flughäfen — rund 600 Flüge fallen aus

Berlin · Angesichts des Streiks des Bodenpersonals an den Berliner Flughäfen steht der Flugbetrieb dort nahezu still. Fast alle Flüge von und nach Berlin wurden gestrichen – auch die Flüge, die von Köln und Düsseldorf starten sollten.

 Menschenleer sind die Abfertigungsschalter einer Fluggesellschaft auf dem Flughafen Schönefeld (Brandenburg).

Menschenleer sind die Abfertigungsschalter einer Fluggesellschaft auf dem Flughafen Schönefeld (Brandenburg).

Foto: dpa, rhi jhe

Angesichts des Streiks des Bodenpersonals an den Berliner Flughäfen steht der Flugbetrieb dort nahezu still. Fast alle Flüge von und nach Berlin wurden gestrichen — auch die Flüge, die von Köln und Düsseldorf starten sollten.

Nach Angaben auf der Webseite des Düsseldorfer Flughafens am frühen Dienstagmorgen wurden von 17 Flügen, die an diesem Dienstag nach Berlin starten wollten, 16 annuliert. Nur minimal besser sieht die Lage am Morgen am Flughafen Köln/Bonn aus: Dort sollten eigentlich 27 Flüge nach Berlin gehen, 21 wurden gestrichen.

Die Gewerkschaft Verdi hatte rund 2000 Beschäftige des Bodenpersonals in Berlin zum Streik aufgerufen. Die Arbeitsniederlegung, die ursprünglich Dienstagmorgen enden sollte, wurde bis Mittwochfrüh verlängert.

Bislang seien 460 Flüge von und nach Tegel sowie 143 Flüge von und nach Schönefeld gestrichen worden, sagte ein Sprecher der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg am Montagmorgen. Es könnten demnach aber noch weitere ausfallen. Ob einige Flüge wie schon am Vortag zu naheliegenden Flughäfen umgeleitet werden würden, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen.

Verdi sprach am Dienstag von einem "verschärften Arbeitskampf". Demnach versuchte die Fluggesellschaft Ryanair mit eigenem Personal, einen kleinen Teil der Flüge abzufertigen. Dazu sei "eigenes Personal aus dem Ausland eingeflogen" worden, das nun "ohne Sicherheitsüberprüfung" in Schönefeld im Einsatz sei, kritisierte die Gewerkschaft. Damit werde nicht nur die Sicherheit der Passagiere gefährdet, sondern der "Tarifkonflikt eskaliert".

Die Arbeitgeber riefen die Gewerkschaft Verdi zu einer Schlichtung auf. Die Positionen lägen so extrem auseinander, dass dies der einzige Weg zu einer für beide Seiten vertretbaren Lösung sei, sagte ein Sprecher des Forums der Bodenverkehrsdienstleister Berlin-Brandenburg.

Bereits am Freitag waren wegen eines Streiks Hunderte Flüge in Tegel und Schönefeld ausgefallen. Weil es am Wochenende kein neues Angebot der Arbeitgeber gab, rief Verdi erneut zur Arbeitsniederlegung auf.

(das/dpa/AFP)
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