Kevelaer Franziskus-Kerzen sind Verkaufs-Hit in Kevelaer

Kevelaer · Devotionalien mit dem neuen Papst aus Argentinien stehen bei den Pilgern in dem niederrheinischen Wallfahrtsort hoch im Kurs. Die Händler führen das auf die hohen Sympathiewerte des Papstes zurück.

 Diese Kerzen mit einem Bild von Papst Franziskus werden in Kevelaer für 6,50 Euro den Pilgern zum Kauf angeboten.

Diese Kerzen mit einem Bild von Papst Franziskus werden in Kevelaer für 6,50 Euro den Pilgern zum Kauf angeboten.

Foto: Binn

Aus Furth im Wald kommt der Mann, der sich im Devotionalien-Geschäft Heymann eine kleine Kerze mit einem freundlich winkenden, weiß gewandeten älteren Herrn drauf einpacken lässt. Vier Euro bezahlt er, und dann macht sich der Besucher aus Bayern auf zur Messe in der Marienbasilika. Mit der Wahl seines Souvenirs steht der Süddeutsche nicht alleine da. Artikel mit dem Konterfei des neuen Papstes Franziskus laufen gut in der Wallfahrtsstadt Kevelaer.

"Ich könnte sogar mehr verkaufen, aber irgendwie hinken die Großhändler hinterher", sagt Händlerin Anneli Heymann und zeigt auf ihr Sortiment von Kerzen, Karten und Gebetsbildchen. Sie erinnert sich daran, dass bei Papst Johannes Paul II., dem Vorvorgänger des jetzigen Pontifex, kleine Kreuzchen der Renner waren. Christa Maiweg, Angestellte bei Christliche Kunst Bauer an der Busmannstraße, setzt ebenfalls die Kerzen mit Papst Franziskus, die in den Läden allgemein zwischen 2,50 und knapp zehn Euro kosten, gut ab. Gelegentlich werde auch das Motiv genommen, bei dem der Hl. Franziskus von Assisi dem Kirchenoberhaupt, das seinen Namen angenommen hat, über die Schulter blickt.

Die Tatsache, dass Papst Franziskus gut ankommt, wirkt sich positiv auf den Absatz der Devotionalien aus. "Vor allem am Anfang waren die Kerzen sehr gefragt. Der Papst ist einfach sympathisch, natürlich", konstatiert Lucia Jacobs von Devotionalien Jacobs. Die kleinen Bildchen verkauft sie, kaum dass sie geliefert wurden.

Ähnliche Erfahrungen hat Kati Bloemen gemacht. "Weil Franziskus ein Volkspapst ist, wird er sehr viel nachgefragt", berichtet die Inhaberin des Kerzenhauses neben der Basilika. Früher seien die niederländischen Kunden eher verhalten gewesen. Jetzt griffen sie zu. Die Resonanz beschreibt die Geschäftsfrau mit "zu 90 Prozent gut". Gut laufen in dem Geschäft auch Artikel, die Papst Johannes Paul II. zeigen. "Das liegt daran, dass er heilig gesprochen wird", meint Kati Bloemen.

Einen ähnlichen Andrang wie bei Johannes Paul II. und Benedikt XVI. registriert Marlies Kühnen-Cox von "Königin der Niederlande" bei den Souvenirs mit dem neuen Papst. Das brauche eine gewisse Anlaufzeit, sagt sie über den Handel mit Kerzen, Bildern und Medaillen.

Früh am Start war hingegen der Buchhandel. "Das erste Buch erschien zwei Tage nach der Papstwahl, das war vorher schon zu drei Vierteln fertig", berichtet Ludger Polders von der Buchhandlung Bercker. Er hat eine reichhaltige Auswahl von Literatur über den Heiligen Vater aus Argentinien zu bieten. Wobei auffällt, dass auch dessen Vorgänger aus Deutschland im Schaufenster und in den Regalen noch gut vertreten ist. So hängt als großformatiger Kalender für 2014 neben dem Titel "Viva il Papa" die Ausgabe "Grazie Benedetto".

Häufig geht bei Bercker die Enzyklika "Lumen fidei" über die Ladentheke. Die starke Nachfrage erklärt Polders damit, dass sowohl der alte, als auch der neue Papst am Entstehen beteiligt waren. Die neue Form des Übergangs durch den Rücktritt Benedikts werde in vielen Büchern behandelt. Hochgelobt ist dabei der Titel "Aufbruch und Neuanfang". Weil Leser den neuen Papst kennenlernen möchten, interessieren sie sich laut Polders vor allem für Bücher, in denen Franziskus persönlich zu Wort komme, in denen die Person und die Gedanken bei der Lektüre ganz nahe kommen.

Mehrmals nachbestellt hat Polders schon Fotografien von Franziskus. Die legen sich Gläubige zum einen in ihr Gebetbuch. Und die großformatigen Aufnahmen werden in die Sakristeien gehängt.

(RP)
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