Tiergarten in Odenkirchen Neue Leiterin will Tiergarten aufpeppen

Mönchengladbach · Tiere artgerechter halten, eine neue Lösung für das frühere Bärengehege finden und den Tierpark fit für die Zukunft machen. Das sind die Ziele, mit denen Katrin Ernst ab 1. Juli die Leitung des Tiergartens in Odenkirchen übernimmt.

 Dr. Katrin Ernst bei der Präsentation eines Brahma-Huhns für den Grimmaer Fotoverein im Delitzscher Tiergarten, ist dafür bekannt, ihre Tiere ins rechte Licht zu rücken. Das will sie ab 1. Juli auch in Odenkirchen tun, etwa mit den Waschbären. Der bisherige Leiter Norbert Oellers steht ihr vorerst noch zur Seite.

Dr. Katrin Ernst bei der Präsentation eines Brahma-Huhns für den Grimmaer Fotoverein im Delitzscher Tiergarten, ist dafür bekannt, ihre Tiere ins rechte Licht zu rücken. Das will sie ab 1. Juli auch in Odenkirchen tun, etwa mit den Waschbären. Der bisherige Leiter Norbert Oellers steht ihr vorerst noch zur Seite.

Foto: Christine Jacob

Dr. Katrin Ernst sitzt schon auf gepackten Koffern. Dieser Tage zieht sie mit ihrem Lebensgefährten und ihrer vierjährigen Tochter nach Mönchengladbach um. Am 1. Juli übernimmt sie die Leitung des Tiergartens in Odenkirchen. Norbert Oellers, der den Tiergarten 38 Jahre lang leitete, geht Ende des Jahres in den Ruhestand. "Ich glaube, der Tiergarten und ich passen gut zusammen", sagt die 44-Jährige. Bis Jahresende hat der Tiergarten damit also zwei Leiter. "Norbert Oellers wird mich quasi einarbeiten. Ich muss mich im Tiergarten in Odenkirchen ja erst einleben", sagt Dr. Katrin Ernst. Noch arbeitet sie im Tiergarten Delitzsch in der Nähe von Leipzig. Dort hatte sie vor sechs Jahren die Leitung übernommen.

"Der Tiergarten Odenkirchen ist sehr schön und hat Potenzial", sagt Ernst. Bereits mehrfach sei sie in Odenkirchen gewesen und habe sich umgeschaut. "Mir kamen sofort einige Ideen, was man verändern könnte. Es gibt aber auch sehr viele schöne Ecken", erinnert sie sich. Dabei denkt sie nicht nur an die Besucher. "Es wird darum gehen, den Tiergarten fit zu machen, damit er mit modernen Zoos mithalten kann", sagt sie. Vor allem müssten daher einige Gehege umgebaut werden, um die Haltung artgerechter zu gestalten. Eine große Herausforderung werde das verwaiste Bärengehege. "Wir müssen schauen, was damit geschieht. Für eine neue Tierart muss es auf jeden Fall anders gestaltet werden", sagt Ernst. Auch das Nutriagehege bedürfe dringend einer Renovierung. Neben zufriedenen Tiergartenbesuchern geht es ihr vor allem um das Wohlergehen der Tiere und deren guter Haltung.

"Ich möchte mich beruflich verändern. Da kam die Ausschreibung aus Mönchengladbach genau passend", erklärt Ernst ihre Motivation für den Wechsel nach Odenkirchen. In Delitzsch sei ihre Arbeit zuletzt stark eingeschränkt worden. Der dortige Tiergarten wird von der Kommune betrieben. Weil aber Geld im Haushalt fehlt, spart die Stadt beim Tiergarten kräftig ein. In der Folge mussten sogar schon Tiere verkauft werden. "Unser Tiergarten in Delitzsch hat Probleme. Die Stadt gibt Richtlinien vor, die nicht richtig sind. Mit meinen Vorstellungen von einem Tiergarten ist das nicht weiter vereinbar", sagt Ernst. Also sah sie sich nach etwas Neuem um und wurde in Mönchengladbach fündig. Weil sich der Tiergarten Odenkirchen hauptsächlich durch einen Verein, Eintrittsgelder und Spenden finanziert, sei die Situation hier eine ganze andere.

Um dem Tiergarten in eine erfolgreiche Zukunft zu führen, setzt sie nicht zuletzt auch auf Norbert Oellers. Nach dem gemeinsamen halben Jahr in der Leitung soll er weiter als Berater zur Seite stehen. "Er kennt viele Leute und hat gute Kontakte", sagt Ernst. Um den Tiergarten erfolgreich zu leiten, kann sie auf ihre langjährige Erfahrung zurückgreifen. Nach ihrem Studium in Biologie und Psychologie arbeitete die gebürtige Bremerin als Praktikantin im Zoo von Bremerhaven. Danach hatte sie Anstellungen in den schottischen Zoos von Edinburgh und Glasgow. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland arbeitete sie in den Tiergärten von Lübeck und Rostock, bevor sie 2007 die Leitung des Tiergartens in Delitzsch übernahm.

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