Wintereinbruch in NRW Meteorologen warnen vor gefährlicher Glätte

Düsseldorf · In vielen Regionen Deutschlands hat es geschneit. Auch große Teile von NRW wurden über Nacht weiß. Am Sonntagmorgen droht gefährliche Glätte. Tief "Hiltrud" hatte NRW am Samstag fest im Griff.

Schnee im Dezember 2014 in NRW
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So weiß könnte die Region aussehen

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Viel Schnee gab es vor allem am Niederrhein und im Bergischen Land. Besonders in den Kreisen Kleve und Wesel, aber auch in Mönchengladbach und Viersen blieb eine ordentliche Schneedecke liegen.

In Düsseldorf schmolz der Schnee an den meisten Stellen zwar schnell wieder, machte die Straßen rund um die Stadt bei Temperaturen um den Gefrierpunkt aber zu einer gefährlichen Rutschbahn. Auf den Autobahnen rund um Düsseldorf haben Schnee und Glätte zu insgesamt 43 Verkehrsunfällen geführt. Dabei wurde ein Autofahrer leicht verletzt. "Angesichts dieses plötzlichen Wintereinbruchs ist es jedoch ingsamt erstaunlich ruhig", so die Polizei. In der Innenstadt habe es keine wetterbedingten Unfälle gegeben.

Die Feuerwehr musste nur selten ausrücken. "Wir hatten nur ein paar kleinere Einsätze, die schnell beendet waren", erklärte ein Sprecher der Düsseldorfer Feuerwehr am Mittag. "Es handelte sich lediglich um abgebrochene Äste und umgekippte Gerüstteile an Baustellen."

Tunnel bei Köln gesperrt, Eiszapfenkontrolle auf Brücke

Auch rund um Köln sorgten Schnee und Glätte für Verkehrsbehinderungen. Die Lage verschärfte sich dadurch, dass der Tunnel Lövenich auf der A1 wegen eines technischen Defekts auf unbestimmte Zeit gesperrt werden musste. Damit war die A1 zwischen Köln-Lövenich und Kreuz Köln-West in beide Richtungen unpassierbar.

Am Vormittag musste zudem die A1-Rheinbrücke bei Leverkusen kurzzeitig gesperrt werden, weil die Feuerwehr die Stahlseile der Brücke auf Eiszapfen überprüfen musste. Der Einsatz war nach etwa 20 Minuten beendet und die Brücke konnte wieder freigegeben werden.

Der Winter prägt in Deutschland wenigstens bis zum Jahresende das Wetter, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) voraussagte. Am Samstag soll es im Südwesten weiter schneien, mitunter auch kräftig. Starker Wind sorgt für Schneeverwehungen in den Bergen. In NRW muss laut Unwetterwarnung des DWD bis zum Abend mit Schneefall und Glätte gerechnet werden. Im Bergland kommen ein böiger Wind und Schneeverwehungen dazu. Auch in den kommenden Tagen soll es kalt bleiben.

In weiten Teilen Nordrhein-Westfalens hat sich der Wintereinbruch eher ungemütlich präsentiert. In der Eifel, im Bergischen Land und Sauerland gebe es bis zu 15 Zentimeter Neuschnee, sagte eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes. Im Flachland seien zehn Zentimeter Schnee möglich. In Richtung Westen könne man später durchaus die Schlitten aus den Kellern holen.

Eine Unwetterwarnung für die Eifel wurde am Samstagmorgen aufgehoben. Die Nacht zum Sonntag werde niederschlagsfrei, aber kalt mit Temperaturen bis zu minus sieben Grad im Bergland sein, sagte die Sprecherin. In den kommenden Tagen gehe es mit leichten Schneefällen weiter. Sogar im bisher vom Wintereinbruch verschonten Ostwestfalen könnten bis zu fünf Zentimeter Neuschnee zusammenkommen.

In den Städten und tieferen Lagen bilde der Schnee eine "dünne matschige Decke". Diese drohe in der Nacht zum Sonntag zu überfrieren, so dass am Sonntagmorgen verbreitet Glätte zu erwarten sei.

"Auf Autobahnen in 400, 500 Metern Höhe kann es kritisch werden", mahnte Meteorologe Christoph Hartmann. Im Schwarzwald sind Orkanböen möglich. In den tieferen Lagen kann es auch regnen. Im Norden und Osten bleibt es dagegen weitgehend sonnig und trocken.

In Bayern können sich die Wintersportler auf weiße Pisten freuen: Dauerfrost, Schnee und klirrend kalte Temperaturen bis minus zehn Grad werden erwartet. Ein Tief bringt Schneefälle mit sich, in Schwaben und dem Westen Bayerns können zwischen 10 und 15 Zentimeter fallen, in der Mitte 5 bis 10 Zentimeter.

Mehr als 40 Zentimeter Neuschnee im Hochschwarzwald in Baden-Württemberg sind nach Angaben des DWD locker drin. Gleichzeitig fallen die Temperaturen beinahe überall unter den Nullpunkt. Spätestens am Sonntag wird das größte Skigebiet im Südwesten auf dem Feldberg die ersten seiner 35 Lifte öffnen und Wintersportfans empfangen. Der traditionelle Weltcup der Nordischen Kombinierer in Schonach kann laut Veranstaltern wie vorgesehen Anfang Januar stattfinden.

In den Hochwassergebieten von Hamburg und Schleswig-Holstein gingen die Pegelstände nach den tagelangen Regenfällen weiter zurück. Es gab Entwarnung. Die meisten Rettungskräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) konnten ihre Ausrüstung wieder einpacken. Nur vereinzelt mussten noch Keller leergepumpt oder mit Sandsäcken gesichert werden.

Mit Agenturmaterial

(dpa)
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