Dinslaken Friedensdorf-Mitglieder ziehen Bilanz der Hilfseinsätze

Dinslaken · Im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des Friedensdorfs, die jetzt in der Zentralstelle der Einrichtung an der Lanterstraße stattfand, steht traditionell ein Bildervortrag, der die vielfältige Arbeit der Kinderhilfsorganisation des vergangenen Jahres illustriert: zwei große Hilfseinsätze in Zentralasien und zwei in Angola, der eine erst Anfang des Monats abgeschlossen, dazu Dienstreisen in die einzelnen Partnerländer, Besuche, der Austausch von hier behandelten Kindern und natürlich die Hilfsprojekte in den Ländern vor Ort. Am vergangenen Freitag erst war ein Team aus dem Kaukasus zurückgekehrt.

In Ihrem Bericht ging Vorstandsvorsitzende Dr. Susanne Grünewald auch auf die Erlebnisse der Mitarbeiterinnen ein. Erfreulicherweise sei die Einzelfallhilfe in Armenien und Georgien nur noch selten notwendig. Die meisten Kinder könnten in ihrer Heimat behandelt werden. Einige wenige Zusagen zur Behandlung in Deutschland wurden dennoch getroffen. Besorgt hatte das Team jedoch über die noch immer schwelenden Konflikte der Region berichtet, die hier kaum Erwähnung in den Medien fänden. Besonders um die Region Nargony Karabach stritten sich Armenien und Aserbaidschan und die Kinder müssten mitten in diesem Konflikt und mit Feindbildern von den Nachbarn aufwachsen.

Die Vorstandsvorsitzende rief dazu auf, kritisch hinzusehen, wann immer die Bundeswehr weltweit zum Einsatz komme. Die Erfahrungen in Afghanistan hätten einmal mehr bewiesen, dass ein Militäreinsatz keinen Frieden durchsetzen könne. Das Friedensdorf habe den Beweis dafür täglich vor Augen: die Kinder.

Die Regularien, der Rechenschaftsbericht, die Entlastung des Vorstandes und anstehende Neuwahlen hat die Mitgliederversammlung zügig abgearbeitet. Bei den anstehenden Wiederwahlen bestätigte sie die Kandidaten erwartungsgemäß in ihren Ämtern: Stefan Hennig als stellvertretender Vorsitzender, Dr. Ralf Peppmüller als Beisitzer, Annegret Hübbers-Brechtmann als Schriftführerin. Die langjährige Revisorin Marianne Bobbenkamp schied aus der Kommission aus. An ihre Stelle wurde Torsten Lahmers gewählt. Matthias Koch wurde in seinem Amt bestätigt. Die Richtlinien des Deutschen Instituts für soziale Fragen, kurz DZI, waren Grund für eine Satzungsänderung, die von der Mitgliederversammung verabschiedet wurden.

Einer traurigen Pflicht musste Susanne Grünewald im Rahmen der Versammlung auch noch wahrnehmen: Zwei der erst Anfang Mai über das Friedensdorf in Deutschland aufgenommenen Kinder sind in der vergangenen Wochen gestorben. Ein Mädchen starb in einem Krankenhaus in Rheinland-Pfalz, ein Junge in Oberhausen. Ihnen wurde in einem Moment des Schweigens gedacht.

(RP)
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