Dormagen A57-Anschluss Delrath: Unklarheit über Gutachten

Dormagen · Die Bezirksregierung Düsseldorf verlangt vom Rhein-Kreis Neuss im Zusammenhang mit den Plänen für einen Autobahnanschluss bei Delrath ein zusätzliches Gutachten. Das Problem: Dem Kreis ist bislang nicht genau klar, was eigentlich begutachtet werden soll. Hintergrund ist offenbar erneut eine mögliche Gefährdung durch ein in der Nähe der geplanten Anschlussstelle betriebenes Gaslager eines Dormagener Unternehmens.

Kreisdezernent Karsten Mankowsky berichtete jetzt im Kreisausschuss von einem Gespräch bei der Bezirksregierung. Dieses sei zwar in guter Atmosphäre verlaufen, die seitens der Bezirksregierung dabei und in Schriftwechsel aufgeworfenen Fragen hätten die Kreisvertreter jedoch sehr verwundert. "Wenn zum Beispiel auf weniger Verkehr in Allerheiligen verwiesen und damit die verkehrliche Notwendigkeit für den Bau des Autobahnanschlusses infrage gestellt wird, macht man sich Gedanken", sagte Mankowsky. Schließlich sei Allerheiligen bewusst verkehrsberuhigt worden - was eigentlich kein Geheimnis sei. Inzwischen sei die Kreisverwaltung allerdings optimistisch, die von der Bezirksregierung geforderte verkehrliche Begründung für den Bau des Autobahnanschlusses liefern zu können.

Noch ungelöst sei jedoch die Frage der mit dem Bau möglicherweise verbundenen Risiken angesichts des in der Nähe der neuen Auf- und Abfahrt der A57 vorhandenen Gaslagers der Firma GHC. Der TÜV habe erklärt, so Mankowsky, dass eine Risiko-Konstanz beim Bau der Anschlussstelle nicht herzustellen sei. Erforderlich sei deshalb eine Abwägung, für die das Störfallrisiko gesondert betrachtet werden müsse. Rainer Thiel (SPD) forderte, konstruktiv mit der Bezirksregierung zusammenzuarbeiten: "Wenn noch ein Gutachten angefordert wird, dann machen wir das eben."

Bertram Graf Nesselrode (CDU) wünscht sich ein deutliches Signal an die Bezirksregierung: "Wir brauchen die Planfeststellung möglichst schnell." Entscheidend sei, ob es gelinge, die Risiken des Vorhabens mit den daraus erwachsenden Chancen so abzuwägen, dass die Chancen überwiegen. Diese Abwägung zu treffen, sei letztlich Sache der Bezirksregierung. "Das kann kein Gutachten ersetzen", sagte Petrauschke

(ki-)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort