Dormagen Heute startet "Geschichte im Gewölbekeller" ins Halbjahr
Dormagen · Zum Auftakt des neuen Halbjahresprogramms der Vortragsreihe "Geschichte im Gewölbekeller" des Archivs im Rhein-Kreis Neuss referiert Jost Auler heute ab 19 Uhr im Kreiskulturzentrum in Zons, im Keller unter der Nordhalle von Burg Friedestrom. Der Dormagener Prähistoriker und Historiker stellt seine neuen Forschungsergebnisse zum Thema "Steinzeitliche Wildbeuter auf der Dormagener Niederterrasse" vor. Bereits in der Steinzeit wurde das Gebiet der heutigen Stadt Dormagen von Menschengruppen aufgesucht. Dabei handelte es sich zuerst um mobile Jäger- und Fischerpopulationen, später dann um sesshafte Ackerbauern und Viehzüchter. Diese hinterließen Spuren und Artefakte, die die moderne Wissenschaft der Archäologie auswerten kann.
Beim zweiten Vortrag am 12. April ab 19 Uhr geht es um "Herzog Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg, Graf von der Mark und Ravensberg, und seine Religionspolitik an Ruhr und Niederrhein", die Professor Ralf-Peter Fuchs von der Universität Duisburg-Essen, Direktor des Instituts für niederrheinische Kulturgeschichte und Regionalentwicklung, beleuchten wird. Herzog Wilhelm V. von Jülich-Kleve-Berg gehört zu jenen Landesherren des 16. Jahrhunderts, die als bekennende Katholiken eigene Wege zur kirchlichen Reformation suchten und "Realpolitik" betrieben.
Am 30. Mai heißt es ab 19 Uhr im Gewölbekeller: "Die zusammengerottete ärmere Classe" - Armut im preußischen Rheinland. Beobachtungen aus der Zeit des jungen Marx. Professor Stephan Laux aus Trier zeigt die Krisenerscheinungen beim Übergang des Rheinlands vom "Ancien Régime" über die französische Herrschaftsphase hinweg zum preußischen 19. Jahrhundert auf, die dem 1818 geborenen Karl Marx in Trier vor Augen traten. Im historischen Rückblick droht die existenzielle Armutserfahrung zahlloser Menschen in damaliger Zeit allerdings hinter die politischen Verwerfungen zurückzutreten, die in der Revolution von 1848 gipfelten.
Alle Veranstaltungen der Reihe "Geschichte im Gewölbekeller" sind kostenlos und enden mit einem gemütlichen Beisammensein. Anmeldung ist nicht erforderlich; weitere Infos gibt es unter 02133 530210.
