Dormagen Sozialdemokraten diskutieren über den vorgelegten Koalitionsvertrag

Dormagen · Am Montagabend haben sich rund 70 SPD-Mitglieder des Stadtverbandes Dormagen im Bürgerhaus Horrem intensiv mit dem vorgelegten Koalitionsvertrag auseinandergesetzt. "Dabei wurden sowohl die Argumente für eine Koalition mit der Union auf Bundesebene als auch die Argumente gegen eine solche Koalition fair diskutiert", erklärte Stadtverbandsvorsitzender Carsten Müller, der gemeinsam mit Andreas Behncke, dem stellvertretenden SPD-Kreisvorsitzenden, die Eckpunkte vorstellte. "Wir haben offen, fair und konstruktiv diskutiert", zieht Müller ein sehr positives Fazit der knapp zweistündigen Diskussionsrunde.

Entscheiden müssten die SPD-Mitglieder nun selbst, ob sie für oder gegen eine Große Koalition seien, betonte Müller gestern: "Diese Entscheidung ist nicht leicht, und die SPD-Mitglieder machen sie sich auch nicht leicht, das wurde am Montag wieder sehr deutlich." Es gebe gute Gründe für und gegen eine erneute Groko auf Bundesebene, so Müller: "Wichtig ist, dass egal, wie das Ergebnis der Mitgliederbefragung aussieht, die Vertreter beider Richtungen gemeinsam den dann festgelegten Weg gehen."

Getreu der Worte Willy Brandts ("Wir müssen mehr Demokratie wagen") würden die Mitglieder an der SPD-Basis in Dormagen einbezogen - etwas, das einige auf Bundesebene vermisst hätten, wie Müller erläuterte: "Es gab große Kritik an der Bundesparteispitze und auch den Wunsch nach Erneuerung in Berlin." In Dormagen sei die Bereitschaft zum Dialog und zum Einbeziehen der Basis sehr groß: "Auch dieses Mitnehmen der Mitglieder und anderer Interessierter werden wir weiter fortsetzen", sagte Müller, der gemeinsam mit seinem Stellvertreter Ruben Gnade die Diskussionsrunde geleitet hatte.

Die Meinungen seien quer durch das Alter und die Zugehörigkeitsdauer zur Partei unterschiedlich gewesen. Unter den Teilnehmern war auch Bürgermeister Erik Lierenfeld, der sich nach dem Besuch der Dialog-Veranstaltung der Bundes-SPD in Kamen am Sonntag auf Facebook erneut gegen die Große Koalition ausgesprochen hatte. Er war auch einer der Erstunterzeichner der Gemeinsamen Erklärung gegen die Groko. Nun können sich die SPD-Mitglieder bis zum 2. März beim Mitgliedervotum entscheiden. Am Samstag steht die SPD Dormagen von 10 bis 13 Uhr am Ratskeller am Historischen Rathaus für Diskussionen mit den Dormagenern über die Vor- und Nachteile einer Großen Koalition zur Verfügung

(NGZ)
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