Düsseldorf Air-Berlin-Mitarbeiter demonstrieren vor Landtag

Düsseldorf · Die Wut war den Menschen vor dem Landtag deutlich anzumerken. Mehrere hundert Ex-Mitarbeiter von Air Berlin hatten trotz Schmuddel-Wetters zu einer Demonstration mit Trillerpfeifen und Hupen zusammengefunden. "Die Air-Berlin-Pleite war von A bis Z durchorganisiert. Der letzte Chef Thomas Winkelmann hatte gar kein Interesse daran, die Fluggesellschaft zu sanieren", sprach Ex-Flugbegleiter Michael Wiek Klartext. Nicht nur er wirft Lufthansa und der Bundesregierung ein "abgekartetes Spiel" vor. "Es ist ein Paradebeispiel für Lobbyismus und Konzernmacht.

Die aufgebrachten Mitarbeiter der Fluggesellschaft Air Berlin demonstrieren vor dem Landtag.

Die aufgebrachten Mitarbeiter der Fluggesellschaft Air Berlin demonstrieren vor dem Landtag.

Foto: Andreas Bretz

Selbst die Gewerkschaften haben im Hintergrund fleißig mitgewirkt, das Lohnniveau in der Luftfahrtindustrie auf ein fast unerträgliches Maß zu senken", meinte Purser Kurt Schröder. Die Air-Berlin-Mitarbeiter sehen sich auch als Speerspitze einer Bewegung, denn was ihnen gerade passiert, widerfährt Siemens-Mitarbeitern ebenfalls. "Angestellte werden als Ballast entsorgt, weil sie die Unternehmensgewinne schmälern", so Schröder. Nach dem Aus von Air Berlin soll sich das Kabinenpersonal bei Eurowings, einer Tochtergesellschaft der Lufthansa, sozusagen auf ihre eigenen Stellen neu bewerben.

Die Flugzeuge wurden übernommen, die Crews hingegen nicht. Die "Air Berliner" kämpfen für Arbeitsrechte und soziale Gerechtigkeit. Darin zeigten sich der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Michael Hübner, und der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Mehrdad Mostofizadeh, solidarisch. "Die Unterstützung der SPD-Bundestagsfraktion habt ihr", sagte der SPD-Bundestagsabgeordneter Andreas Rimkus.

(tino)
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