Düsseldorf Gregory Porter singt Jazz für alle

Düsseldorf · Der Musiker kommt am Donnerstag mit seinem neuen Album nach Düsseldorf.

 Der Jazz-Sänger Gregory Porter ist bekannt für seinen Bariton und seine Kleidung: Er trägt stets seine Ballonmütze.

Der Jazz-Sänger Gregory Porter ist bekannt für seinen Bariton und seine Kleidung: Er trägt stets seine Ballonmütze.

Foto: Jazztage Leverkusen

Das Tolle an Gregory Porter ist, dass man weder Jazz studiert noch in einer verrauchten Kellerbar irgendeiner Session von Musikschullehrern zugehört haben muss, damit einen diese Musik berührt. Denn Gregory Porter legt den Zugang gleich ans Herz, man spürt, dass das etwas Besonderes ist, auch wenn man sonst vielleicht nur Metal hört, oder Deutschrock oder gar keine Musik.

Nun hat Porter ein neues Album veröffentlicht, es heißt "Take Me To The Alley" und ist gestern beim New Yorker Traditions-Label "Blue Note" erschienen. Der erste Song heißt "Holding On", zunächst schleichen sich Schlagzeug und Klavier an, der Bass brummt und dann singt Porter in seinem schönen Bariton über die Liebe, mit der es ja nicht immer ganz leicht ist. Im Refrain schließlich schlägt seine Stimme aus, er nimmt sich der Sache nun erst richtig an, und ausgerechnet dies dürfte manchen bekannt vorkommen, die mit Jazz eigentlich nichts zu tun haben.

Denn Porter hat den Song schon im vergangenen Jahr für das Album der britischen Elektromusiker Disclosure eingespielt, als Techno-Version. Nun aber spielt er ihn noch mal auf seine Weise: bisschen Soul, bisschen Jazz, bisschen Blues; immer so, dass man dem 44-Jährigen unbedingt weiter zuhören möchte.

Dabei galt es nie als ausgemacht, dass dieser Porter Sänger wird. Als Jugendlicher war er ein großes American-Football-Talent. Nach einer Schulterverletzung studierte er Stadtplanung. Schließlich nahm er sich ein Herz, setzte auf die Musik, er trat am Broadway auf und ließ sich auf eine Tournee durch Russland ein, als ihn noch keiner kannte. Heute gehört er zu den erfolgreichsten Jazz-Sängern der Gegenwart.

Für seine ersten beiden Platten "Water" und "Be Good" war er für die Grammys nominiert, für seine dritte Platte, "Liquid Sprit", die 2013 erschien, gewann er dann einen. Nun ist Album Nummer vier da: Man sollte unbedingt "Don't Lose Your Steam" anhören, in dem der Sänger seiner Band vorauseilt, und "Fan The Flames", in dem er zum schwelenden Rassismus in den USA Stellung bezieht, so wie zuletzt ja auch schon der Rapper Kendrick Lamar und die Sängerin Beyoncé. "Stand up on your seat with your dirty feet", singt Porter. In der kommenden Woche kommt Porter übrigens in die Stadt, um seine neue Platte vorzustellen. Am 12. Mai tritt er in der Mitsubishi Electric Halle auf.

Info Donnerstag, 12. Mai, 20 Uhr, Mitsubishi Electric Halle, Siegburger Str. 15; Tickets ab 42,60 Euro unter www.westticket.de

(kl)
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