Benrath/Hassels Ein letztes Mal Nikolaus

Benrath/Hassels · Der frühere Bezirksvorsteher Heinz-Leo Schuth spielt ihn seit 16 Jahren; seit zehn Jahren tritt er bei der Adventsfeier der Heimatgemeinschaft auf. Gestern nahm er von der Rolle Abschied.

 Nikolaus Heinz-Leo Schuth musste nicht alleine auf die Bühne. Es begleitete ihn eine Engel-Schar, die im weltlichen Leben auf die Grundschule St. Cäcilia geht. Schuth war zum letzten mal als heiliger Mann bei der Feier der Heimatgemeinschaft dabei, die nächsten Male will er in Zivil kommen.

Nikolaus Heinz-Leo Schuth musste nicht alleine auf die Bühne. Es begleitete ihn eine Engel-Schar, die im weltlichen Leben auf die Grundschule St. Cäcilia geht. Schuth war zum letzten mal als heiliger Mann bei der Feier der Heimatgemeinschaft dabei, die nächsten Male will er in Zivil kommen.

Foto: Günter von Ameln

Wenn ihn Kinder fragen, ob er denn der Weihnachtsmann ist, dann wandert Heinz-Leo Schuth in seinen Gedächtnispalast und zählt die dort seit vielen Jahren abgespeicherten Daten und Fakten zum Bischof Nikolaus von Myra auf. Lange nachdenken muss der 72-Jährige dann nicht; gibt er doch seit 16 Jahren auf Veranstaltungen den heiligen Mann. Seit zehn Jahren erfreut er auch die Senioren beim Adventsnachmittag der Heimatgemeinschaft mit gereimten Spitzen aus den Geschehnissen des Düsseldorfer Südens.

Gestern nun schlüpfte Schuth bei der Feier im Festsaal der griechisch-orthodoxen Kirche in Hassels das letzte Mal in der Öffentlichkeit in das stattliche Gewand. Dabei trug er wieder ein echtes Bischofsgewand, eine Dauerleihgabe der Vinzentinerinnen. Seine Montur unterscheidet sich vom - übrigens amerikanischen - Weihnachtsmann vor allem durch die Kopfbedeckung. Denn der aus der Türkei stammende Bischof trug eine Mitra und nicht diese profane rote Zipfelmütze.

Die anderen ehrenamtlichen Nebenjobs zur Nikolauszeit hat er schon in den vergangenen Jahren mit und mit abgegeben: "Irgendwann ist Zeit, aufzuhören." So endete auch 2014 mit der Kommunalwahl seine 15-jährige Amtsperiode als Bezirksvorsteher für den Stadtbezirk 9. Seine "Amtszeit" als Nikolaus sollte eigentlich schon früher enden. Schon 2011 ging er auf die Suche nach einem Nachfolger. Doch gefunden hat sich niemand. Und so musste Schuth doch wieder selber ran. Dort, wo er vor 16 Jahren seinen ersten Auftritt als heiliger Mann hatte - beim Werstener Heimatverein Jonges - springt nun sein damaliger Begleiter "Hans Muff" alias Klaus Ringleb ein. Kommende Woche Freitag, am 9. Dezember, ist dessen Premiere. Dann sitzt Jonges- Vorsitzender Heinz-Leo Schuth im Publikum und schaut zu, wie sein langjähriger Werstener Parteifreund unter Bart und Perücke schwitzt.

Das musste der 72-Jährige gestern noch einmal selbst über sich ergehen lassen. Der herzliche Applaus für seine gereimten Spitzfindigkeiten über das in den USA gewählte "Trump"eltier, die Bepflanzung der Weiherinsel mit Papel und Weide und die nicht vorangehende Attraktivierung des Marktplatzes, vermochte ihm das sicherlich zu versüßen. In einem Nebensatz versteckt informierte Schuth die Gäste darüber, dass im kommenden Jahr bei der Adventsfeier der Heimatgemeinschaft ein anderer Nikolaus auf der Bühne stehen wird.

Die Ehrenvorsitzende der Heimatgemeinschaft, Marianne Holle, ehrte den scheidenden heiligen Mann mit einer Flasche Sekt - wahrscheinlich wäre dem Mann mit der Mitra aber ein Alt lieber gewesen.

(RP)
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