Duisburg IHK fordert Baustellenmanagement

Duisburg · Die Verkehrsprobleme in Duisburg belasten nicht nur die hiesige Wirtschaft, sondern die der gesamten Region. Die Industrie- und Handelskammer drängt auf kürze Planungs- und Bauzeiten und engere Zusammenarbeit.

Duisburg: IHK fordert Baustellenmanagement
Foto: Atelier Ralf Bauer

Die Logistik ist ein wesentliches Standbein des Duisburger Wirtschaftslebens und leidet besonders darunter, wenn zum Beispiel die Autobahnbrücke zwischen Homberg und Neuenkamp gesperrt wird. Das war in den vergangenen Monaten mehrfach der Fall. Die Folgen waren allerdings nicht nur hier, sondern auch in den Nachbarstädten zu spüren und wirkten sich dort auf die Wirtschaft aus.

Sicherung und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur waren am Donnerstag bestimmende Themen bei einem Gedankenaustausch bei der IHK Duisburg-Wesel-Kleve. Mit am Tisch saßen Vertreter des Vereins Metropolregion Rheinland und der Stadt Duisburg.

"Nur wenige Autobahnbrücken über den Rhein sind auf Dauer leistungsfähig", warnte Dr. Ernst Grigat, Geschäftsführer der Metropolregion Rheinland. Er betonte: "Wir haben hier akuten Handlungsbedarf."

Den Duisburgern ist das nicht neu. Die Stadt ist sich ihrer Scharnierfunktion zwischen Rheinland und Ruhrgebiet bewusst und bekommt die prekäre Verkehrssituation regelmäßig zu spüren. "Wir arbeiten mit Hochdruck am Ausbau der kommunalen Straßen und Brücken", versicherte Stadtdirektorin Prof. Dr. Dörte Diemert. "Für unseren Logistikstandort sind freie Wege von entscheidender Funktion."

Doch der Niederrheinischen IHK reichen solche Absichtserklärungen nicht aus. Sie fordert ein besseres Baustellenmanagement. Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger sagt: "Wir müssen alles dafür tun, die Planungen, Genehmigungen und Bauzeiten der neuen Brücken deutlich zu verkürzen."

Bekanntlich laufen die Vorbereitungen zum Bau der neuen Duisburger A40-Rheinbrücke. Frühestens Ende kommenden Jahres, möglicherweise aber auch erst im Frühjahr 2020 soll der Startschuss fallen. Abhängig ist der Baubeginn davon, wie zügig das Planungs- und Vergabeverfahren über die Bühne gebracht werden kann.

Die marode Rheinquerung wird zwar ständig auf Schäden kontrolliert, das schließt aber nicht aus, dass es erneut und kurzfristig zu Sperrungen kommen kann. Zudem werden in den nächsten Jahren die Sanierungsarbeiten am Kreuz Kaiserberg Folgen für die Wirtschaft in der Region haben. Auch der geplante Ausbau der A59 in Richtung Dinslaken wird nicht ohne Verkehrsbehinderungen abgewickelt werden können.

Eine sinnvolle Bündelung von Potenzialen zwischen Duisburg und Düsseldorf geschieht schon seit langem mit der Oper am Rhein. "Solche Beispiele braucht es in vielen Bereichen im Rheinland sowohl bei der Vernetzung von Unternehmen und Hochschulen, dem Breitbandausbau oder der Kulturlandschaft", so die IHK.

Die gemeinsame Stärkung des Rheinlandes als Marke zahle sich sowohl für die Außen- wie auch die Innenwirkung aus, um bei Investoren an Sichtbarkeit zu gewinnen oder auch, um Fachkräfte für die Wirtschaft zu finden und dauerhaft zu binden.

(RP)
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