Sportlerwahl Gelderns beste Sportler ausgezeichnet

Geldern · Im Gelderner Bürgerforum sind die besten Sportler, Teams und Ehrenamtler geehrt worden. Die Vorschläge dazu kamen aus der Bevölkerung. WDR-Moderator Sven Pistor gibt sich die Ehre und sorgt für so manche Lacher.

 Alle ausgezeichneten Sportler durften sich auch ins Goldene Buch der Stadt Geldern eintragen.

Alle ausgezeichneten Sportler durften sich auch ins Goldene Buch der Stadt Geldern eintragen.

Foto: Markus van Offern

Nach fast zwei Jahren war es endlich wieder soweit. Die Stadt Geldern und der Stadtsportverband (SSV) Geldern haben wieder die besten Sportler ausgezeichnet.

Drei Mannschaften, drei Einzelsportler sowie drei Ehrenamtler, die sich seit vielen Jahren engagiert einsetzen, wurden geehrt und durften sich gleichzeitig ins Goldene Buch der Stadt Geldern eintragen.

Der Clou: Die Vorschläge kamen aus der Bevölkerung. Eine Jury, bestehend aus Mitgliedern des Sportausschusses und des SSV trafen dann die Entscheidung. Gelderns stellvertretender Bürgermeister Rolf Pennings freute sich in seinen Begrüßungsworten vor allem über die große Resonanz. "Es sind zahlreiche Vorschläge eingegangen", sagte er auf der Bühne des Bürgerforums.

SSV-Vorsitzender Reinhard Winkler, der gemeinsam mit Axel Heinitz, Vorsitzender des Sportausschusses, durch den Abend als Moderator führte, verdeutlichte gleich zu Beginn, wie die Entscheidungen zustande gekommen sind. "Wir wollten in der Breite ehren. Für uns als Jury war das zwar nicht einfach, dennoch denke ich, dass es uns ganz gut gelungen ist."

Als die erste Mannschaft dann aufgerufen und kurz vorgestellt wurde, wurde es ziemlich eng auf der Bühne. Die Frauen der ersten Volleyball-Mannschaft des VC Eintracht Geldern um Trainer Thomas Cöhnen wurde für ihren grandiosen Aufstieg in die Regionalliga im Jahr 2015 geehrt. Als Kapitänin Lisa Harmsen dann kurz erklärt hatte, wie anstrengend manchmal der Liga-Alltag aussehen kann, sagte Winkler: "Glückwunsch an die Eintracht, ähh, Geldern". Beinahe wäre ihm die Stadt Frankfurt herausgerutscht - naja als Fußball-Fan durch und durch wäre das auch kein Wunder gewesen.

Fußballerinnen wurden im Anschluss geehrt, nämlich die C-Juniorinnen des SV Walbeck. Als ungeschlagener Kreismeister in der Saison 2015/2016, als Hallen-Kreispokalsieger oder als U17-Stadtmeister hatte die Mannschaft die Juroren überzeugt.

Als drittes Team wurde die Badminton-Mannschaft des TV Geldern geehrt. Die sechs Teammitglieder feierten zuletzt den Aufstieg in die Landesliga und bilden somit die höchstspielende Mannschaft im gesamten Kreis Kleve. In der Kategorie "Beste Einzelsportler" wurden gleich zwei Schwimmer ausgezeichnet. Die Erfolge der erst 13-jährigen Caroline Friedrich, die bis zum Sommer dieses Jahres beim SC Delphin Geldern aktiv war, im Detail aufzuzählen, würde glatt den Rahmen sprengen.

Als elffache Verbands-Jahrgangsmeisterin, zehnfache NRW-Jahrgangsmeisterin, Deutsche Meisterin im Mehrkampf oder 37-fache Gelderlandrekord-Inhaberin versteht sich von selbst, warum die ambitionierte Schwimmerin von der Jury ausgewählt wurde.

Auch ihr ehemaliger Teamkollege, Jonas Klemm, der nun ebenfalls nicht mehr in Geldern, sondern in Krefeld schwimmt, wurde geehrt. Er durfte 2014, 2015 und auch 2016 bei den Deutschen Jugendmeisterschaften teilnehmen und wurde im Vorjahr NRW-Jahrgangsmeister im Freiwasser.

Dritter bester Einzelsportler wurde Sebastian van Hoensbroeck, Mitglied in der Akademie für Asiatische Kampfkunst und Kultur am Niederrhein. Der 19-Jährige holte in diesem Jahr den ersten Platz bei den Deutschen Meisterschaften der Senioren im Muaythai, einer Sportart, die in etwa mit Kickboxen vergleichbar ist. Bis zu fünf Mal trainiert der junge Kampfsportler.

Standesgemäß mit orangener Krawatte kam danach der Vorsitzende von Arminia Kapellen, Andreas "Atze" Albers auf die Bühne, um als "Bester Ehrenamtler" ausgezeichnet zu werden. Er wurde vor allem für sein langjähriges Engagement im Verein geehrt. Dazu zählen seine Aufgabe als "gute Seele" und seine Funktionen im Betrieb.

So war "Atze" nach seiner Zeit als aktiver Fußballer, auch Trainer, Betreuer, Obmann und Geschäftsführer. Seit 2011 ist der "ehrenamtliche Tausendsassa" Vorsitzender der Arminia. So war es auch kein Wunder, als Reinhard Winkler ihn mit den Worten "Mister Arminia Kapellen" begrüßte. "Mister Grün-Weiß Vernum" ist dagegen Bodo Heitbrede, der ebenfalls als Ehrenamtler geehrt wurde. Heitbrede ist seit 25 Jahren in ehrenamtlichen Funktionen bei den Grün-Weißen aktiv, hat unzählige Mannschaften trainiert und organisiert zudem seit vielen Jahren die berühmten Jugendturniere in der "Vernum-Arena".

Vom Organisieren versteht Günther Servaes ebenfalls eine Menge. Der 82-Jährige wird als "Vater der Bambini" bezeichnet, hat er doch bisher schon 883 Bambini-Treffs organisiert, um Kinder spielerisch und mit viel Spaß an die Sportart heranzuführen. Das langjährige Mitglied des SV Veert setzte sich gegen die damals vorherrschende Skepsis durch und gilt als Gründer der Bambini-Bewegung in Deutschland.

Sportlich ging's zum Abschluss dann auch weiter. Sven Pistor, WDR-Radiomoderator und leidenschaftlicher Fußball-Fan, gab sich die Ehre und präsentierte einen Ausschnitt aus seinem Programm "Pistors Fußballschule". Dabei veranschaulichte er den eher Fußball-fremden Gästen im Bürgerforum, wie es manchmal zugehen kann und sorgte somit für mehr als nur einen Lacher.

(RP)
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