Fußball Italiener auf Zeit wollen Erster werden

Straelen · Die Straelener D-Junioren wollen bei der ersten Fair-Play-WM in Duisburg ein Zeichen setzen. Im Zuge der parallel stattfindenden Fußball-WM in Brasilien, repräsentieren die Straelener das italienische Nationalteam.

 Die Vorfreude ist groß: Straelens D-Jugend-Fußballer bereiten sich auf die Fair-Play-WM in Duisburg-Wedau vor und haben sichtlich Spaß. Auch Coach Leon Piket (hinten) freut sich auf das Turnier.

Die Vorfreude ist groß: Straelens D-Jugend-Fußballer bereiten sich auf die Fair-Play-WM in Duisburg-Wedau vor und haben sichtlich Spaß. Auch Coach Leon Piket (hinten) freut sich auf das Turnier.

Foto: Gerhard Seybert

Wenn am 12. Juni die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien startet, sind auch die Straelener D-Junioren kurz vor ihrem großen Auftritt. Denn nur drei Tage später kickt der Nachwuchs in Duisburg ebenfalls um den Weltmeisterschaftstitel.

Bei der ersten Fair-Play-WM für D-Junioren, die das zum Fußballverband Niederrhein gehörende "J-Team", ein Verbund junger Ehrenamtler, ins Leben gerufen hat, repräsentiert jeder der 16 Vereine ein ganz bestimmtes Land. Die Straelener werden dann statt Grün-Gelb die Farben der italienischen Fahne verkörpern. "Jedes Team hat ein bestimmtes Land zugewiesen bekommen. Dazu gehört auch, dass die Jungs eine eigene Fahne bemalen müssen", erklärt Herbert Lampey, Jugend-Abteilungsleiter beim SVS.

Noch hat das D-Jugend-Team einen Monat Zeit, um sich auf das große Aufeinandertreffen vorzubereiten. Dennoch sind die Jungs schon voll auf Kurs. "Bei uns herrscht mehr Vorfreude als Anspannung", erklärt Linksverteidiger Pierre Heyer. Sein Teamkollege Nick Armbrüster stimmt zu: "Vor einem Spiel bin ich zwar ein wenig aufgeregt. Wenn ich dann aber auf dem Platz stehe, bin ich voll konzentriert."

Dass Straelen Italien repräsentiert und nicht Deutschland (STV Hünxe darf Schwarz-Rot-Gold tragen), kümmert die Fußballer nicht. "Das ist immerhin besser als Costa Rica. Und bei Italien spielt Mario Balotelli. Der ist auch Stürmer, genauso wie ich", sagt Germain Foehde und zeigt dann auch gleich die martialische Pose, die der Italiener im EM-Halbfinale 2012 gegen Deutschland gemacht hatte.

Das wird aber auch das einzige sein, was die Straelener von den Italienern abkupfern wollen. Wie schon der Name des Turniers aussagt, will das Team ganz auf Fair-Play setzen und die teils aggressive italienische Spielart nicht kopieren. "Wir werden ein Zeichen setzen, aber nicht zu hart rüberkommen. Wir wollen aggressiv sein, aber fair bleiben", verspricht der Zwölfjährige Foehde.

Dass die Straelener zu verbissen an die Sache herangehen könnten, glaubt das Trainerduo Markus Kiwitz und Leon Piket nicht. "Unsere Jungs sind phasenweise noch zu lieb", verrät Kiwitz. "Die Hauptsache ist, dass sie Spaß haben. Zumal das Turnier auch eine schöne Sache ist, mal gegen unbekannte Teams zu spielen."

Zwar haben sich die "Italiener auf Zeit" noch keine Gedanken über ihre Gegner gemacht, aber nach Einschätzung der Spieler ist das auch nicht erforderlich. "Wir brauchen nicht auf unsere Gegner zu schauen. Wir sind vor allem im Angriff gut", erklärt Heyer. Und das drückt sich auch in Zahlen aus. In der D-Jugend-Kreisleistungsklasse steht Straelen momentan auf Platz zwei und hat eine Torbilanz von 81:3 Toren. "Wir sind sehr zufrieden, zumal wir mit nur drei Gegentoren die beste Abwehr in der Liga haben", lobt Coach Piket, der mit Italien vor allem einen Spieler verbindet - Paolo Rossi. "Ich kann mich noch gut an die WM 1982 erinnern, als er damals super gespielt hat", sagt Piket.

In Wedau wollen die SVS-Kicker den ersten Platz erreichen. Gegen wen genau, das sei egal. Allerdings haben die Jungs klare Vorstellungen, wie das Finale der Großen am 13. Juli aussehen könnte. "Ich tippe auf Brasilien gegen Deutschland. Auch wenn ich für Deutschland bin, wird Brasilien wohl den Titel holen", glaubt Armbrüster und Foehde ergänzt: "Brasilien hat schließlich Neymar im Team."

(cad)
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