Grevenbroich CDU und SPD kritisieren Grünen-Fahrplan für Kohle-Ausstieg
Grevenbroich · Auf Kritik stößt der Beschluss der Grünen-Bundestagsfraktion, innerhalb der nächsten 20 Jahre aus der Kohleverstromung auszusteigen. Im Fahrplan sollen als nächster Schritt "etwa 20 besonders schmutzige" Blöcke sofort vom Netz genommen werden, darunter "die Altmeiler in Neurath, Niederaußem, Jänschwalde und Frimmersdorf". Ursprünglich hatten die Grünen 2025 als Ausstiegsfrist genannt. "Die ständig wechselnden Daten zeigen, dass die Grünen selbst nicht wissen, was richtig ist", sagt Landtagsabgeordneter Rainer Thiel (SPD).
Und CDU-Landtagskandidatin Heike Troles erklärt: "In 15 Jahren, 2025 und jetzt 2037 mit Abschaltung der 20 schmutzigsten Kraftwerke in der nächsten Wahlperiode - das Hin und Her muss aufhören." Auch Bürgermeister Klaus Krützen kritisiert: Die Pläne "führen zur Verunsicherung der Menschen". Und er ergänzt: "In Berlin wissen die Grünen wohl nicht, dass die beiden Frimmersdorfer 2017 und ein Neurather Block in die Sicherheitsbereitschaft, die Reserve, wechseln". Die von den Grünen genannten Konzepte würden laut RWE-Sprecher Guido Steffen nicht zum Kohleausstieg in 20 Jahren führen, sondern zum "sofortigen und vollständigen Ausstieg".
Ein Weiterbetrieb von Kraftwerken und Tagebauen wäre ökonomisch unter solchen Randbedingungen unmöglich. Folge wären der Wegfall der Versorgungssicherheit und massive Arbeitsplatzverluste. Das sieht auch Thiel so. "Das schnelle Abschalten von Blöcken würde "einen Strukturbruch mit Vernichtung vieler Arbeitsplätze" bedeuten. Die BoA-Blöcke reichten nicht aus, die Kohle aus dem Tagebau zu verwerten, "Tagebaue und Kraftwerke würden unwirtschaftlich". Ein Ende der Tagebauförderung vor 2045 bis 2050 mache, so Thiel, keinen Sinn.
Grünen-Landtagsabgeordneter Hans Christian Markert ist erfreut, "dass die gut gemeinte Utopie, 2025 auszusteigen, korrigiert worden ist". Mit 2037 habe die Fraktion einen Ausstieg unter realistischen Arbeitsbedingungen ins Auge gefasst. "Wichtig ist, dass wir beginnen."
