Grevenbroich Windtestfeld ist Vorreiter für den Klimaschutz

Grevenbroich · Das Land zeichnet das Windtest-Areal auf der Frimmersdorfer Höhe als einen von 1000 Schritten für eine klimafreundliche Zukunft aus.

Grevenbroich: Windtestfeld ist Vorreiter für den Klimaschutz
Foto: Lothar Berns/Windtest

Das Windtestfeld auf der Frimmersdorfer Höhe ist seit gestern ein offiziell anerkanntes Vorbild für Bemühungen um den Klimaschutz. Die Klima Expo.NRW, eine Initiative der Landesregierung, zeichnete die Anlage als einen von "1000 Schritten für den Klimaschutz" aus.

Als symbolischen Akt für den Schritt wurden die Schuhabdrücke von Windtest-Geschäftsführerin Monika Krämer - mit Schuhgröße 39 - abgenommen. So weltbekannt wie die Abdrücke von Neil Armstrong auf dem Mondboden dürften ihre wohl nicht werden - aber sie symbolisieren: Das Windtestfeld ist Vorreiter. "Grevenbroich und Windtest haben diese Auszeichnung verdient", erklärte Lutz Lienenkämper (MdL), der als Mitglied des Kuratoriums der KlimaExpo.NRW Monika Krämer die Urkunde überreichte. "Hier wird ein wesentlicher Beitrag für die erneuerbaren Energien geleistet." Zugleich betonte der CDU-Abgeordnete, dass Braunkohle auf absehbare Zeit als Brückentechnologie große Bedeutung habe.

Die Landesinitiative mit der etwas sperrigen Bezeichnung "KlimaExpo.NRW" will Beispiele "für den Fortschrittsmotor Klimaschutz" ins öffentliche Bewusstsein bringen und "Denkanstöße geben", wie Heinrich Dornbusch, Vorsitzender der Geschäftsführung, erläutert. Bis 2018 sollen in 1000 Schritten Projekte, Aktivitäten und Akteure präsentiert werden - unter anderem mit eigenen Seiten auf der Homepage www.klimaexpo-nrw.de. Bei den Vorreitern geht es, wie Sprecher Markus Schulze Wehninck erklärte, um mehr als darum, Kohlendioxid zu sparen. "Mit Klimaschutzprojekten werden Arbeitsplätze geschaffen, wird Wirtschaftswachstum erzeugt, wird für Innovationen gesorgt." Allem drei wird die Windtest Grevenbroich GmbH gerecht, die weltweit Windkraftanlagen testet und für die erforderlichen Zertifikate vermisst. Das Unternehmen mit heute 45 Beschäftigten expandiert, am Firmensitz in Neurath wird zurzeit angebaut.

Die Energiewende war weit entfernt, als die Gesellschaft 1996 gegründet und 1998 die erste Testanlage auf der Frimmersdorfer Höhe in Betrieb ging. 2011 waren alle acht Stellplätze für Rotoren belegt. Nach ersten Anlagen mit 600 Kilowatt-Leistung wird dort nun die dritte Generation erprobt. "Zurzeit wird eine Windkraftanlage mit drei Megawatt Leistung errichtet", kündigt Krämer an. Eine Besonderheit sei, "dass hier Anlagen für windschwache Standorte getestet werden. Auf allen anderen uns bekannten Testfeldern werden Anlagen für windreiche Küstenstandorte vermessen." Auch Kleinstwindanlagen werden auf der Höhe erprobt.

Bei dem einen Testfeld blieb es nicht. Windtest kooperiert mit einem Partner auf einem Areal in den Niederlanden, plant in den USA ebenfalls ein Testgelände. Zudem sucht die GmbH ein weiteres Areal in Deutschland. Auch neue Aufgabenfelder werden erschlossen. Windtest vermisst mit Partnern in Aachen nun auch Elektronikkomponenten etwa für Photovoltaikanlagen und Blockheizkraftwerke.

(NGZ)
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