Krefeld Pinguine Die Pinguine brauchen noch 20 Punkte

Del · Noch ein Viertel der DEL-Hauptrunde müssen die Krefelder bis zum 10. März absolvieren. Diskussion über die Vertragsverlängerung mit Trainer Adduono. Der neue Torwart Tomás Duba traf gestern ein und trainiert heute mit.

DEL 12/13: Krefeld Pinguine - Eisbären Berlin
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Von der großen Euphorie und der restlosen Begeisterung, die kurz vor dem Jahreswechsel im Krefelder Eishockey herrschte, ist nichts mehr zu spüren. Nach sechs Niederlagen in Folge ist an der Westparkstraße wieder der graue Alltag eingekehrt. Völlig überflüssige Pfiffe und total überzogene Kritik waren am vergangenen Freitag nach der Niederlage gegen Iserlohn zu hören. Das ist halt typisch für Krefeld.

So rasend schnell, wie einige Fans nach den Sternen greifen, vergessen sie, welch sensationelle Saison ihre Mannschaft absolviert. Auch wenn bisher nur drei magere Punkte im neuen Jahr heraussprangen, waren die Leistungen insgesamt nicht enttäuschend. Daher besteht weiter die Hoffnung, dass die Schwarz-Gelben am Ende der Hauptrunde zu den Top-Sechs-Teams der Liga zählen könnten. Das Restprogramm ist durchwachsen. Im Vergleich zu DEL-Spielzeiten, die ähnlich eng verliefen wie die aktuelle, müssten aus den verbleibenden 13 Begegnungen 20 Zähler für Platz sechs reichen.

Dass die Pinguine ausgerechnet während einer Niederlagenserie den Vertrag mit Rick Adduono um zwei Jahre verlängerten, war natürlich Wasser auf die Mühlen der Krefelder Berufskritiker. Diskutiert werden kann sicher über die Laufzeit. Ansonsten überwiegen die positiven Argumente für eine weitere Zusammenarbeit mit dem Kanadier. Als Adduono im Dezember 2009 das Amt von Martin Jiranek übernahm, fand er ein Team vor, das von taktischen Dingen überhäuft und ohne erkennbares Spielsystem auf dem Eis unterwegs war.

Die Zeit reichte für den neuen Mann an der Bande nicht, das Team noch auf Play-off-Kurs zu bringen. In seiner ersten kompletten Saison erreichte Adduono mit Krefeld das Play-off-Halbfinale und schied gegen fast am Boden liegende Wolfsburger unglücklich aus. Die anschließende Saison fällt unter die Kategorie Pleiten, Pech und Pannen, wenngleich dabei die Defizite des Chefcoaches ans Tageslicht kamen.

Unterm Strich stimmt das Preis-Leistungsverhältnis an der Bande. Viele Trainer in der DEL verdienen deutlich mehr und können trotz besserer finanziellen Möglichkeiten viel weniger vorweisen als Adduono. Dass ihm diese Saison Christian Ehrhoff gute Argumente für seine Vertragsverlängerung beisteuerte, ist unumstritten. Das ist halt das Glück des Tüchtigen.

Für Adduono und dessen Assistenten Reemt Pyka gilt es nun, das Team ohne Ehrhoff wieder in die Erfolgsspur zu bringen. Das geht nur über Kampf und Einsatzwillen. Denn das spielerische Potenzial rief das Team zum Beispiel am Sonntag in Hamburg ganz gut ab. Dass die Fehlerquote im eigenen Drittel ohne Ehrhoff ansteigen wird, war abzusehen. Ferner muss sich die Mannschaft in Überzahl ohne Ehrhoff neu finden und tut sich dabei sehr schwer. Hier muss wie eigentlich schon immer während seiner Zeit in Krefeld Adduonos Schwerpunkt bei der Trainingsarbeit liegen.

Nach dem gestrigen freien Tag beginnt die Vorbereitung auf die beiden Wochenendspiele in Ingolstadt und gegen Augsburg heute früh um 10 Uhr. Dann soll auch schon der neue Backup-Goalie Tomás Duba im Trainings-Tor stehen. Der 31-jährige Tscheche flog gestern von seiner finnischen Wahlheimat nach Düsseldorf und wird bei den Pinguinen das Trikot mit der Nummer 70 erhalten. Von den dann vier Torhütern des DEL-Kaders soll Patrick Vetter ab sofort nur noch zum Oberligateam des KEV gehören.

(RP/rl)
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