Langenfeld Einmal im Monat: Niederländisch mit Pilsje

Langenfeld · Wäre Willem-Alexander noch "Prinz Pilsje" und nicht schon König, wäre Majestät der ideale Schirmherr für diese Runde.

Erlaubt sind sie natürlich, solche Anfängersätze, aber tatsächlich hört man sie beim monatlichen "Flämisch-Niederländisch-Stammtisch" in Hilden selten. "Ik spreek (nog) niet zo goed Nederlands" (sprich: ick ßpreek (noch) niet so chutt Nederlands) oder "Spreekt u misschien een beetje Duits?" (ßpreekt üh mißchien önn beetje Deuitß = Sprechen Sie vielleicht ein bisschen Deutsch?), derlei wäre eher etwas für den VHS-Grundlagenkursus Niederländisch. Doch auch wenn die meisten Stammtisch-Besucher recht passabel in der Sprache der Holländer und Flamen daherreden können, sind auch jene willkommen, die beim Palavern noch nicht ganz mithalten können - und gelegentlich die Bemerkung einstreuen müssten: "Kunt u wat langzamer spreken?" (könnt üh watt langsamer ßpreke).

Gegründet hat den Stammtisch, der jeden zweiten Mittwoch im Monat stattfindet, meist im "Hotel Forstbach" an der Forstbacher Straße in Hilden, der Hildener Andreas Gießmann. Vor sieben Jahren war das. "Ich habe Niederländisch damals in der Schule gelernt und in der Zeitung gelesen, dass es Stammtische zu diversen anderen Sprachen gibt. Da habe ich einfach einen eigenen gegründet", erzählt der 53-Jährige.

Viele derer, die zu den Treffen kommen, sind Deutsche, die einen Holländer oder Belgier zum Partner haben oder ihre Niederländisch-Kenntnisse aus der Schulzeit auffrischen wollen. Einmal im Jahr werden Tagestouren nach Belgien oder in die Niederlande gemacht: "Wir waren in den vergangenen Jahren unter anderem in Maastricht und im belgischen Hasselt. In der Hauptstadt der Provinz Limburg hat sich ein belgisches Paar niedergelassen, das sich bei uns kennengelernt hat und wieder zurück in die Heimat gezogen ist", berichtet Gießmann.

Etwa 30 Mitglieder hat der Stammtisch. Nicht alle kommen aus Hilden, auch Nachbarstädter sind dabei. So freuen sich die Langenfelder in der Runde, dass ihre Stadt das diesjährige Mottojahr den Niederlanden gewidmet hat. Aber auch auf Nicht-Langenfelder entfaltet das Holland-Programm Anziehungskraft. "Ich habe mir ein Theaterstück angesehen, in dem niederländische Klischees dargestellt wurden. Da musste ich schon ein wenig schmunzeln", erzählt Günter Scheib aus Hilden. Demnächst wolle er bei einem speziellen Niederländisch-Kochkursus mitmachen. "Offizielle" gemeinsame Ausflüge der Stammtischler zu den Langenfelder Veranstaltungen sind allerdings nicht geplant. Thema in der Runde war zuletzt natürlich auch die Fußball-WM. "Den Niederlanden hätte ich zumindest den zweiten Platz gegönnt", seufzt Holland-Freund Udo Hammermeister nach dem Halbfinal-Aus gegen Argentinien: "Vielleicht klappt es jetzt zumindest mit Platz drei."

Der nächste Stammtisch ist am Mittwoch, 13. August, 19 Uhr, ausnahmsweise im Restaurant "Depesche" im alten Hildener Bahnhof, Bahnhofsallee. Auskünfte bei Andreas Gießmann unter Tel. 02103 61371.

(RP)
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