Monheim Ex-Banker Süß beleuchtet die Akteure der Euro-Krise

Monheim · Herbert Süß, Bankprokurist im Ruhestand und Vorsitzender des Verbandes für Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) stellte vierzig interessierten Zuhörern den Dokumentarfilm "Supermacht EZB - Der Kampf um den Euro" vor, nachdem er die Geschichte der Europäischen Zentralbank und ihre Verantwortung für die gesamte Finanzpolitik der Eurostaaten erläutert hatte.

Unter der fragenden Überschrift "Bankenretter, Staatenretter, Wirtschaftsretter?", kamen die Aussagen zur Geltung. "Die EZB wurde in schweren Stunden der Entscheidung von der Politik allein gelassen," war das Resumée des damaligen Präsidenten Jean-Claude Trichet. Sein Nachfolger Mario Draghi zeigt durch verbales und tatkräftiges Handeln, dass er um jeden Preis bereit ist, den Euro zu erhalten, "koste es, was es wolle." Im Zuge der Diskussion rund um die Verhandlungen mit Griechenland über das dritte Hilfspaket in Höhe von 86 Milliarden ließ Herbert Süß die Geschichte des südeuropäischen Landes und seiner Politiker Revue passieren - nicht ohne Kritik an den Verantwortlichen in Athen und Brüssel zu üben. Nach wie vor gebe es ungelöste Fragen zum fehlenden Kataster, Erhebung von Steuern, Schuldentragfähigkeit und Reform des Rentensystems.

Die wirtschaftlichen und historischen Fakten waren wiederum Grundlage für die Diskussion unter den Zuhörern, die zeigte, wie komplex und vielschichtig die Krise des Euro ist - und warum es keine einfache Lösung für den seit 2010 schwelenden Währungskonflikt gibt.

(dora)
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