Lokalsport Giants lassen sich von Frankfurt überrumpeln

Leverkusen · Die Frankfurt Skyliners Juniors gewinnen in Bestbesetzung 83:74 in der Ostermann-Arena. Nach starkem Auftakt verlieren die Bayer Giants im Duell der Zweitligisten (ProB) völlig den Faden.

 Giants-Spieler Benjamin Nick (l.) wird beim Wurfversuch klar von Frankfurts Ausnahmetalent Isaac Bonga gefoult.

Giants-Spieler Benjamin Nick (l.) wird beim Wurfversuch klar von Frankfurts Ausnahmetalent Isaac Bonga gefoult.

Foto: Uwe Miserius

Mit einem Sieg über die Zweitvertretung der Frankfurt Skyliners wollten die Giants ihren Aufwärtstrend in der ProB bestätigen. Stattdessen setzte es für den Leverkusener Zweitligisten eine empfindliche 74:83-Heimniederlage gegen einen Kontrahenten, der mit einem Trumpf angereist war: In Isaac Bongo hatten die Hessen einen Hochkaräter in ihren Reihen. Der 18-Jährige, der regelmäßig in der Bundesliga zum Einsatz kommt, absolvierte erst seine dritte Saisonpartie in der ProB und brachte es auf 19 Punkte.

Zunächst ließen sich die Giants davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Die Hausherren erarbeiteten sich 21:12-, 25:15- und 32:22-Vorsprünge. Donovon Jack, Calvin Oldham, Bruce Beckford und Tim Schönborn trafen ordentlich, während sich die Mannschaft bei den Rebounds ein deutliches Übergewicht erkämpfte. Beeindrucken ließen sich die Gäste davon allerdings nicht. Gegen die 3:2-Zonenvariante der Leverkusener kamen die Frankfurter zu Chancen, die sie vor der Halbzeitpause mit bemerkenswerter Sicherheit versenkten.

Garai Zeeb drehte mit acht Punkten hintereinander auf und brachte seine Mannschaft damit wieder in Reichweite. Leverkusen kam kaum noch zu unbedrängten Abschlüssen. Die Giants trafen, wenn überhaupt, von der Freiwurf-Linie. Zwei Mal wurden die Leverkusener seitens der Unparteiischen mit Offensiv-Fouls zurückgepfiffen, was das Publikum in der Ostermann-Arena mit "Schieber!"-Rufen quittierte.

Es war unverkennbar: An der starken Defensive der Frankfurter hatten die Giants zu knabbern. Alex Fountain markierte die erste Führung für die Gäste zum 37:35 vor der Pause. Ein Sprungwurf von Marvin Heckel und zwei erfolgreiche Freiwürfe von Benjamin Nick sorgten dann aber doch für das versöhnlichere Halbzeitergebnis (39:37).

Im dritten Viertel zog Leverkusen immer wieder erfolgreich zum Korb, ließ aber zu viele Chancen liegen. Tiefpunkt war ein Koproduktion von Beckford und Nick, die beide trotz mehrfacher Rebounds den Spielball aus ein paar Zentimetern nicht in den Korb bekamen. Die Gäste machten es viel besser. Zeeb lief richtig heiß, und auch Niklas Kiel ließ sich trotz Foul von Nick nicht stoppen. Als dann auch noch Bonga durch die gesamte Abwehr spazierte und locker über den Kopf zum 52:43 versenkte, reagierte Giants-Coach Achim Kuczmann mit einer Auszeit.

Gefruchtet hat das zumindest offensiv nicht. Der eingewechselte Dzemal Selimovic blieb bei seinen ersten ProB-Minuten dieser Saison genauso glücklos, wie der Rest der Truppe. Erst Jack beendete die Flaute mit einem Dunk zum 45:56. Die daraus entstandene Euphorie verpuffte jedoch: Frankfurt markierte sechs weitere Punkte, Leverkusen vergab und leistete sich einen Ballverlust nach dem anderen - ein Manko, das die Mannschaft zuletzt abgestellt hatte, in der kritischen Phase aber schlimmer denn je zum Tragen kam. 17 Turnovers standen nach dem dritten Viertel auf dem Konto, nach Spielende waren es 19.

49:66 lagen die Gastgeber vor dem Schlussviertel hinten. Die Hoffnung auf eine Wende war ohnehin gering. Marvin Heckel traf aus der Distanz, doch der Versuch, eine Serie von Dreiern zu versenken, misslang. Alex Blessig leistete sich zudem früh sein fünftes Foul. So kamen die Skyliners zu einem ungefährdeten Auswärtssieg. "Der Knackpunkt war das dritte Viertel", sagte Giants-Coach Kuczmann.

(trd)
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