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Leichtathletik Stab-Artisten fliegen am Schloss Morsbroich

Leverkusen · Die Leichtathleten des TSV Bayer 04 verlegen die 5. Auflage ihrer Stabhochsprung Classics am 23. August vor eine historische Kulisse.

 Spitzensport an einem der schönsten Plätze Leverkusens: Karsten Dilla und seine Kontrahenten springen am 23. August bei den Stabhochsprung Classics vor der Kulisse von Schloss Morsbroich um den Sieg.

Spitzensport an einem der schönsten Plätze Leverkusens: Karsten Dilla und seine Kontrahenten springen am 23. August bei den Stabhochsprung Classics vor der Kulisse von Schloss Morsbroich um den Sieg.

Foto: Uwe Miserius (Archiv)/Illustration: klü

In der Kalkstraße in Manfort sind qualmende Köpfe an der Tagesordnung. In der Geschäftsstelle der Leichtathleten im TSV Bayer 04 sind sie quasi permanent auf der Suche nach kreativen Ideen. Nach Ideen, wie man die eigenen Sportfeste für eine immer anspruchsvoller werden Zuschauerschaft so interessant gestalten kann, dass diese auch tatsächlich zugucken kommt. Früher war das große Bayer-Meeting in dieser Hinsicht ein Selbstläufer, nach dessen Aus im Jahr 2010 schwenkten die Bayer-Leichtathleten notgedrungen dazu um, kleinere Einzelmeetings zu organisieren. Wie den Nerius-Cup im Speerwurf, wie die Classics im Stabhochsprung. Beim Nerius-Cup lockte man Schüler mit einem Fun-Park und Eventhungrige mit einem Weltrekordversuch, doch bei den kommenden Stabhochsprung-Classics wagen die Organisatoren um Michel Frauen ihr bislang spannendstes Projekt: Am 23. August verlegt der TSV die 5. Auflage des Wettkampfs von der Jakobi-Anlage vor das Schloss Morsbroich.

"Wir haben in den vergangenen Wochen extrem gewerkelt, um die Finanzierung dafür zu stemmen", sagt Leichtathletik-Geschäftsführer Paul-Heinz Wellmann. Kosten und Antrittsgelder für die Athleten sind im Vergleich zur Stadionvariante höher, aber man erhofft sich eben vom Umzug vor die ungewohnte wie faszinierende Kulisse auch ein Mehr an Zuschauern, ein Mehr an lohnender Öffentlichkeit. Als Vorbild taugt das Aachener Domspringen, das Anfang September in seine zehnte Auflage geht, sich längst als publikumswirksames Event etabliert hat und auch schon mal 5000 Zuschauer anlockt.

Mit so vielen rechen sie bei ihrem Experiment in Leverkusen nicht, wenn die Athleten am Samstag, 23. August, über den Brunnen im vorderen Bereich anlaufen werden und zum Eingangsportal des Schlosses hin springen werden. "Die Veranstaltung wird am Nachmittag beginnen und das Hauptspringen in den Abendstunden stattfinden", sagt Wellmann. Einfluss auf das Zuschauerinteresse könnte der Bundesligafußball nehmen. Die Saison startet am selben Wochenende. Die Werkself hat zwar kein Heimspiel, sondern tritt bei Borussia Dortmund an, aber die Partie findet am Samstagabend, 18.30 Uhr und damit parallel zu den Classics statt.

Nachdem klar ist, dass in Morsbroich gesprungen wird, arbeiten die Veranstalter nun mit Hochdruck an der Antwort auf die Frage: Wer springt? Sicher ist, dass die Leverkusener Aushängeschilder Tobias Scherbarth und Karsten Dilla antreten werden. Sie liegen in der EM-Saison von Zürich mit 5,73 Metern (Scherbarth) und 5,71 Metern (Dilla) aktuell an der Spitze der Deutschen Jahresbestenliste. Natürlich laufen auch Gespräche mit Raphael Holzdeppe, dem Weltmeister von Moskau 2013 und Olympiadritten von London 2012 sowie mit Björn Otto, dem Silbermedaillengewinner von London.

(RP)
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