Rhein bei Leverkusen Straßen.NRW will ab Herbst A1-Brücke bauen

Leverkusen · Bei der Baustellenplanung bis 2019 ist Leverkusen besonders von der Sanierung der A3 und dem Bau der A1-Brücke betroffen. Straßen.NRW will Autofahrern mit einer interaktiven Staukarte helfen.

 Markierungen, die wohl auf Leitungen hindeuten, sind an den Betonpfeilern am Leverkusener Kreuz West zu sehen. Ein Hinweis auf den A1-Brückenbau.

Markierungen, die wohl auf Leitungen hindeuten, sind an den Betonpfeilern am Leverkusener Kreuz West zu sehen. Ein Hinweis auf den A1-Brückenbau.

Foto: US, UM (Archiv)

Am vergangenem Wochenende hat's die Autofahrer im Dauerstau auf der A3 besonders hart getroffen: In den Verkehrsnachrichten wurden die Chauffeure auf eine Verzögerung von 90 Minuten vorbereitet. Der Grund war nicht nur eine Verengung auf eine Spur im Leverkusener Kreuz, offensichtlich waren auch sehr viele Niederländer unterwegs (Ende der Frühlingsferien). Die Holländer hatten die Beteiligten der Baustellenkonferenz offensichtlich nicht auf ihrem Radar.

Da sich aber die Autofahrer in den nächsten Monaten und Jahren auf noch mehr Baustellen einrichten müssen - 85 im Rheinland in den nächsten zwei Jahren -, kommt es noch mehr darauf, dass alle Beteiligten sich früh genug abstimmen und auf diesem Weg die Beeinträchtigungen durch die Baustellen so gering wie möglich zu gestalten. Auf der 3. Regionalen Baustellenkonferenz haben in Köln die Vertreter von Behörden und Verkehrsträgern, von Verbänden, Wirtschaft und Polizei das am Montag versucht.

Dabei präferiert NRW-Verkehrsminister Michael Groschek die Totalsperrung - wo immer das möglich ist. Denn dann könne schnell und preiswerter die Maßnahme vorgenommen werden, monate- wenn nicht jahrelange Provisorien werden vermieden. Auf der A40 bei Essen habe man da gute Erfahrungen gemacht.

 Am Montag stellte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek Baustellen im Rheinland vor.

Am Montag stellte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek Baustellen im Rheinland vor.

Foto: Miserius Uwe

Von dieser Einsicht ist Leverkusen besonders betroffen. Es ist schwer vorstellbar, dass die beiden wichtigen Verkehrsachsen A1 (inklusive Rheinbrücke) und A3 (Ausbau auf acht Streifen zwischen Leverkusen-Zentrum und Köln-Dellbrück) völlig gesperrt werden. Die Sanierung der Fahrbahn zwischen Opladen und Hilden soll Mitte 2018 abgeschlossen sein.

Aber auch diese Maßnahmen werden die Autofahrer noch viele Nerven kosten. Entsprechen wichtig ist, dass innerstädtische Leverkusener Straßen soweit vorbereitet sind, dass sie bei Störungen auf diesen Bundesfernstraßen nicht zusätzliche Hindernisse darstellen.

Die Stadt konnte am Montag allerdings zum Stand des eigenen Baustellenmanagements auf Anfrage unserer Redaktion noch nichts sagen. Will dies aber rasch nachreichen, hieß es aus der Pressestelle.

Hilfreich sind für Autofahrer die zusätzlichen Informationen der Autobahnbehörde Straßen.NRW, die vor wenigen Tagen ihr erweitertes Internet-Angebot freigeschaltet hat. Auf einer interaktiven Karte lassen sich nicht nur aktuelle Staus und Baustellen eruieren, ein zusätzlicher Bereich ermöglicht eben auch einen zusätzlichen Überblick auf das, was den Leverkusener in den nächsten Monaten und Jahren bevorsteht.

Was auf der Regionalen Baustellenkonferenz von Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin von Straßen.NRW, auch gesagt wurde, trifft nicht nur die Leverkusener, sondern deutschland- und europaweit Auto- und Lkw-Fahrer: "Die Entscheidung im Klageverfahren durch das Bundesverwaltungsgericht Leipzig steht noch aus, aber wenn es nach den Planungen von Straßen.NRW geht, beginnen im vierten Quartal des laufenden Jahres die Arbeiten für die neue A1-Rheinbrücke bei Leverkusen. Die erste Hälfte der neuen Brücke soll innerhalb von drei Jahren entstehen.

Die Bürgerinitiative NGL hatte gegen den das Planfeststellungsverfahren zum A1-Brückenbau geklagt und außerdem ein zwischenzeitliches Unterlassen aller Arbeiten zum Brückenbau, die eine Art Vollzug darstellen könnten, erwirkt. Das Gericht will - wohl bis September - eine Entscheidung treffen, hatte Straßen.NRW aber im vergangenen Monat nach erster Prüfung der umfassenden Unterlagen zu dem Fall erlaubt, vorbereitende Baumfällmaßnahmen links- wie rechtsrheinisch auszuführen (wir berichteten). Die Rodungsarbeiten hatte die Behörde bis Ende Februar erledigen lassen.

(RP)
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