Meerbusch Konverter-Initiative arbeitet in Aktionsbündnis mit

Meerbusch · Die Bürgerinitiative "Kein Doppelkonverter in Kaarst und Neuss" hat sich nach eigenen Worten dem "Aktionsbündnis Ultranet" angeschlossen. Darin sind Bürgerinitiativen aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen vertreten, heißt es in einer Mitteilung des neuen Bündnisses. Sie alle hätten sich zusammengeschlossen, um die Öffentlichkeit über die Missstände der aktuellen Energiepolitik aufzuklären, die Bürger vor politischen Entscheidungsträgern, den Netzbetreibern und der Bundesnetzagentur zu vertreten und länderübergreifende Protestaktionen durchzuführen, um den Netzausbau kritisch zu begleiten.

Der Bürgerinitiative "Kein Doppelkonverter in Kaarst und Neuss" geht es konkret um die Frage, wo der bis zu 20 Meter hohe Stromumwandler, der für die Energiewende benötigt wird, gebaut wird. Der Netzbetreiber Amprion hat sich für die Kaarster "Dreiecksfläche" - zwischen A 57, Bahnlinie und L 30, direkt an der Grenze zu Meerbusch - ausgesprochen, weil diese den größtmöglichen Abstand zur geschlossenen Wohnbebauung aller 20 im Rhein-Kreis Neuss untersuchten Standorte aufweist.

Mit den benötigten Konverterstationen am Anfangs- und Endpunkt in Osterath und Philippsburg (Umwandlung von Gleich- in Wechselstrom und umgekehrt) würden die betroffenen Menschen einem Feldversuch ausgesetzt, heißt es weiter in der Mitteilung des Aktionsbündnisses. Die gesundheitlichen Risiken seien unklar und würden sich erst nach Jahrzehnten zeigen. "Studien oder Beweise für die Ungefährlichkeit dieser beiden Übertragungstechniken auf einem Mast und den Konverterstationen gibt es nicht. Deshalb sind diese als unerprobt anzusehen und abzulehnen. Selbst die Strahlenschutzkommission empfiehlt für den Betrieb von Gleichstromleitungen die Beauftragung von Forschungsprojekten in Form von Humanstudien."

Das Bündnis widersetze sich "einem Feldversuch mit Besorgnispotenzial", heißt es weiter. "Es ist nicht hinnehmbar, dass hier eine mögliche Gesundheits- und Umweltgefährdung offenbar billigend in Kauf genommen wird, wenn eine nicht erforschte Technik weltweit erstmals in dieser räumlichen Nähe zur Wohnbebauung zum Einsatz kommen soll."

(RP)
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