Mönchengladbach Musik ist längst mittendrin angekommen

Mönchengladbach · Sie sind aus Portugal, aus Syrien, aus Vietnam oder aus der Türkei: Beim Festival "Musik Mittendrin" stehen sie auf der Bühne des TIG und präsentieren Musik und Tänze. Zum dritten Mal hat die Volkshochschule dazu eingeladen.

 Die Trompete stößt wahre Farbkaskaden aus, die Tänzerin besticht mit Anmut. Diese Grafik ziert das Plakat und den Flyer für das diesjährige Musikfestival "Musik Mittendrin".

Die Trompete stößt wahre Farbkaskaden aus, die Tänzerin besticht mit Anmut. Diese Grafik ziert das Plakat und den Flyer für das diesjährige Musikfestival "Musik Mittendrin".

Foto: Nicole Vogt

Frank Füser ist in die Integrations-Kurse gegangen und hat Flyer verteilt - in allen möglichen Sprachen. Der Fachbereichsleiter für Weiterbildung und Musik an der städtischen Volkshochschule hat sich die Mühe gemacht - und in viele verblüffte Gesichter geschaut. "Die Teilnehmer waren höchst erstaunt, dass sie von der Stadt eingeladen werden, sich auf einer Bühne vorzustellen - mit Gesang, Instrumenten oder Tanz", sagt er. Gemeldet haben sich danach einige Interessenten - Menschen, die aus Portugal, aus Syrien, Vietnam oder aus der Türkei nach Mönchengladbach gekommen sind. Sie treten am 4. März im TIG am Aretzplätzke in Eicken auf. "Musik Mittendrin" heißt die Veranstaltung, die zum dritten Mal in Folge durchgeführt wird - und damit nach rheinischem Verständnis längst Tradition hat.

Von 16 bis 24 Uhr stellen sich im TIG zehn ausgesprochen unterschiedliche Gruppen vor. "30 hatten sich beworben", sagt Frank Füser. Die Formationen, die in diesem Jahr unberücksichtigt bleiben mussten, hat er angeschrieben, um Verständnis gebeten und sie auf die Warteliste gesetzt. "Im nächsten Jahr haben sie wieder eine Chance." Im ersten Jahr habe er noch für die Teilnahme an "Musik Mittendrin" werben müssen, 2016 ging es schon viel leichter. "Und jetzt kommen die Bewerbungen ganz von allein", sagt Füser. "Das ist sicher ein Zeichen dafür, dass wir uns mit der Veranstaltung einen guten Namen gemacht haben."

Veranstalter ist die Volkshochschule. Mit im Boot sitzen als Sponsoren die Stadtsparkasse und der Versorger NEW. Frank Füser, Fachbereichsleiter Weiterbildung und Musik, stellte gestern die zehn Gruppen vor, die in diesem Jahr an "Musik Mittendrin" im TIG teilnehmen. Jede hat auf der Bühne eine halbe Stunde Zeit, sich vorzustellen. "Wir möchten, dass die Künstler und die Gäste ins Gespräch kommen, sich gegenseitig kennenlernen", sagt Frank Füser. Und damit das Ganze noch ein bisschen geselliger wird, bietet jede der auftretenden Gruppen landestypische Speisen an. Darauf freut sich besonders Gabriele Niemöller vom Vorstand des Vereins Kulturbeutel, der das TIG betreibt. "Das Buffet ist immer mein absolutes Highlight. Es macht viel Spaß, von allem ein kleines Portiönchen zu probieren."

Und das ist das Programm: Ab 16 Uhr steht der gemischte Chor Quodlibet aus Rheindahlen auf der Bühne - mit einer Mischung aus Pop und Musical. Der Verein der Vietnamesischen Flüchtlinge präsentiert ab 16.45 Uhr eine 15-köpfige Tanzgruppe. Ballyhoo, die fünfköpfige Vocalgruppe um Monika Hintsches, die übrigens auch wieder durch das Programm führt, folgt ab 17.30 Uhr mit Swing, Rock und Jazz. Mit kurdischer Folkloremusik unterhält ab 18.30 Uhr die Band Javan Al Hussein aus Syrien. Vollbard, bestehend aus Roger (Gesang) und David (Gitarre), zelebrieren ab 19.15 Uhr Bärte, Wein und Gesang. Cantem conosco heißt eine Gruppe der Portugiesischen Mission. Sie besteht aus 15 Personen und ist ab 20 Uhr zu hören. Ab 20.45 Uhr steht der Niederrheinische Deutsch-Türkische Freundschaftsverein Dr. Basibüyük mit folkloristisch-türkischem Repertoire auf der Bühne. Der Shalom-Chor unterhält ab 21.30 Uhr mit Klezmer und israelischer Folklore, danach ab 22.15 Uhr die syrische Gruppe Patient Matadi. Der Abend wird mit einem Konzert der Very Hot Stuff Bigband der VHS beendet. Die klassisch besetzte Band spielt unter der Leitung von Stan Bezusek klassischen Bigband-Jazz. Zum Abschluss wird die Band zwei Solonummern mit der Sängerin Monika Hintsches präsentieren.

Die Künstler verzichten auf jegliche Honorare. Der Eintritt kostet 10 Euro, ermäßigt 7 Euro, Tickets gibt es an der Abendkasse.

(RP)
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