Korschenbroich Sportler läuft Marathon in einem Bürogebäude

Epsendorf · Ingolf Winkler rennt und rennt, nahezu täglich, und einmal im Monat läuft er einen Marathon. Sein jüngster fand jedoch drinnen statt - beim Indoor-Marathon im Gebäude des TÜV Rheinland.

Auf der Flucht? Ingolf Winkler läuft Marathon, auch schon mal "indoor" wie jetzt in einem Bürogebäude.

Auf der Flucht? Ingolf Winkler läuft Marathon, auch schon mal "indoor" wie jetzt in einem Bürogebäude.

Foto: Lothar Berns

Normalerweise genießt Ingolf Winkler die frische Luft und die Natur, wenn er sich die Sportschuhe geschnürt hat und seine täglichen Trainingseinheiten läuft. Doch manchmal sucht der 45-Jährige auch den besonderen Kick. Und den fand der Epsendorfer jetzt in Nürnberg im Bürogebäude des TÜV Rheinland beim sogenannten Indoor-Marathon. Bereits zum 13. Mal fand die Veranstaltung statt, zum ersten Mal mit Ingolf Winkler. Denn der ist auch immer auf der Suche nach neuen Lauferfahrungen. So hat er 2013 in Thüringen an einem Untertage-Marathon teilgenommen.

Jetzt also durch Flure und über Treppen - 42,195 Kilometer, und immer wieder treppauf, treppab. "Das ist schon anstrengender als ein Stadtmarathon", sagt Winkler, der Mitglied der Laufabteilung der Neusser Turngemeinde ist. 55 Runden galt es in dem Gebäude in der Nürnberger Innenstadt zu laufen, jede 767 Meter lang und immer wieder eine Treppe rauf und natürlich wieder runter.

So kamen zu den 42 Kilometern noch 455 Höhenmeter dazu. 70 Marathon- und 76 Halbmarathonläufer sowie 18 Staffeln tummelten sich auf den Etagen und Treppen - "ganz schön eng", sagt Winkler. Geschafft hat er es dennoch. Und zwar in 3,59 Stunden. Was angenehm war? "Wir wurden nicht nass und hatten nicht mit Wind zu kämpfen", sagt der Läufer und lacht.

Im Gesamtfeld landete er auf Platz 26, in der Gruppe M45 immerhin auf dem vierten Platz. Ob er nochmal an diesem speziellen Lauf teilnehmen wird, weiß er jetzt noch nicht. Doch eins weiß er ganz sicher: Bis jetzt hat er insgesamt 81 Marathon-Läufen hinter sich gebracht, sein Ziel: Im November 2019 will er die "100" voll machen, und das entweder mit dem "Klassiker" in Athen" oder mit einer Teilnahme am New-York-Marathon.

Fechten, Radfahren, Schwimmen, das waren die Sportarten, die Ingolf Winkler schon lange ausgeübt hat, bevor er 2005 auch mit dem Laufen begann. Trainiert wird jeden Tag. So fährt er beispielsweise täglich mit dem Fahrrad zu seinem Arbeitsplatz, der Uniklinik in Düsseldorf, wo er als operationstechnischer Assistent arbeitet. Da kommen schon einmal 40 Kilometer zusammen.

Von April bis zum Saisonende geht Winkler zwei Mal die Woche ins Reuschenberger Südbad und dreht dort fleißig seine Runden. Und Laufen - das kann er von zu Hause aus, einfach Klamotten an und schon geht's los. "Acht Kilometer lang ist mein Rundkurs. Manchmal laufe ich den nur einmal, meistens aber mehrmals", sagt der "Kilometersammler", dem 2011 ein Bypass gelegt werden musste. Das hinderte ihn nicht daran, bereits ein Jahr später wieder an einem Marathon teilzunehmen. Und damit nicht genug: Einmal pro Jahr ist Ingolf Winkler auch bei einem Triathlon dabei.

Aber macht der Sportliebhaber auch einfach mal nichts? "Klar", gibt er zu, "im September mache ich zwei Wochen sportfrei. Also fast, nur ein bisschen bewegen, aber eben keine Wettkampfvorbereitung." Dann fährt er mit seiner Freundin in Urlaub. Die läuft zwar selber nicht mit, organisiert aber seine Touren. Und wenn es zum Stadtlauf nach Barcelona, Nizza oder Berlin geht, ist sie gerne dabei, feuert ihn an und macht anschließend Sightseeing.

(NGZ)
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