Remscheid SPD einstimmig für Kämmerer Wiertz
Remscheid · Anwältin Barbara Reul-Nocke ist Kandidatin der CDU für das Rechtsdezernat. Grüne suchen Thomas Neuhaus aus.
Einstimmig hat sich die SPD-Fraktion am Wochenende dafür ausgesprochen, den SPD-Parteichef und Leiter des OB-Büros, Sven Wiertz, am Donnerstag in der Ratssitzung als Kandidaten für die Wahl zum Kämmerer der Stadt vorzuschlagen. Das sagte Fraktionschef Sven Wolf gestern auf BM-Anfrage.
Er trat dabei der Kritik an der Personalie entgegen. Es habe ein transparentes Auswahl-Verfahren gegeben, das "nicht auf Herrn Wiertz zugeschnitten war", sagte Wolf. Er habe seiner Fraktion eine Matrix präsentiert, in der er zuvor alle 20 Bewerber eingetragen und ihre Eignung auf wichtige Punkte hin abgeklopft habe. Zentrale Punkte seien dabei die Erfahrung mit einem Nothaushalt, die Kommunikationsfähigkeit, das Organisationstalent und die Führungserfahrung der Bewerber gewesen. In der Gesamtwertung habe Wiertz am Ende klar vorne gelegen. Zuvor habe er mit einzelnen Kandidaten Gespräche geführt, sagte Wolf. Um die Einschätzung nachvollziehbar zu machen, konnten die Fraktionsmitglieder Einblick in die anderen Bewerbungen nehmen. Wolf betonte, dass die Bezirksregierung als Aufsichtsbehörde signalisiert hat, dass sie eine Wahl von Wiertz akzeptieren wird.
Auch die CDU ist bei ihre Suche fündig geworden: Barbara Reul-Nocke soll Dezernentin für Recht und Ordnung in Remscheid werden. Sie ist Anwältin in Wuppertal mit dem Schwerpunkt Verwaltungsrecht. Reul-Nocke hat Rechtswissenschaften an der Universität Köln studiert. Eine Wahlstation absolvierte sie bei der Europäischen Kommission in Brüssel. Seit 1993 hat sie ihre Zulassung als Rechtsanwältin. Sie arbeitet auch als Mediatorin. Der Doppel-Name wirkt zweifach vertraut. Ihr Ehemann Matthias Nocke ist seit 2010 Kultur-Dezernent in der Nachbarstadt Wuppertal. Ihr Vater Herbert Reul ist Spitzenmann der CDU im Europaparlament. Barbara Reul-Nocke hatte sich im engeren Auswahlverfahren gegen zwei Mitbewerber durchgesetzt.
Das Trio komplett macht Thomas Neuhaus aus Dortmund. Ihn wollen die Grünen als Kandidaten für die Wahl des Sozialdezernenten vorschlagen. Der Posten ist frei, weil Burkhard Mast-Weisz im Juni zum Oberbürgermeister gewählt wurde. Neuhaus ist Diplom-Volkswirt und arbeitete zunächst in einer Unternehmensberatung mit Schwerpunkt Personalentwicklung und Potentialberatung für kleine und mittelständische Unternehmen. Seit 2001 arbeitet er für die Kreisverwaltung Unna. 2006 wechselte er zur Arge. Am Mittwoch werden die Fraktionen ihre Kandidaten in einem Pressegespräch ausführlich vorstellen.
Ratssitzung, Donnerstag, 25. September, ab 16.15 Uhr, Rathaus, kl. Sitzungssaal.
