Rhein-Kreis Neuss Freimaurerloge "Heinrich Heine" veranstaltet Benefiz-Konzert
Kaarst · Die Redewendung "Tue Gutes und rede darüber" trifft auf die Mitglieder der Freimaurerloge nicht zu. Natürlich möchten sie Gutes tun, und gewissermaßen müssen sie auch darüber reden, nämlich wenn sie die Öffentlichkeit über ein Benefizkonzert am 5. Dezember informieren möchten. In den Mittelpunkt rücken möchten sie sich damit aber ungern. Darum sucht man auch auf dem Flyer zur Veranstaltung lange nach dem Hinweis auf sie. Erst im letzten Satz steht es: "Eine Initiative von Brüdern der Freimaurerloge Heinrich Heine 978 in Meerbusch".
In diesem Falle sind damit der Kaarster Peter Raudenkolb und Heinz Strempel gemeint. "Wir treten nur im Einzelnen oder als Gruppe Gleichgesinnter für eine bestimmte Sache auf, aber nie als gesamte Freimaurerloge", erklärt Strempel. Der Unternehmer ist "Meister vom Stuhl" der Vereinigung, also ihr Vorsitzender. An seiner Seite als Sekretär und "zugeordneter Meister" - oder anders gesagt: als stellvertretender Vorsitzender - steht Peter Raudenkolb.
Die Freimaurerloge umgibt ein Mysterium. Ein Männerbund, aber nicht zu verwechseln mit den Illuminaten. Gegründet im 18. Jahrhundert waren die Freimaurer an der Aufklärung der Bevölkerung beteiligt. "Da früher oft Diktaturen herrschten, musste man sich im Geheimen treffen. Alles weitere Mystische ergibt sich aber sonst nur aus Verschwörungstheorien", sagt Strempel.
Heute steht die Verbreitung von Nächstenliebe und Brüderlichkeit im Mittelpunkt. Jüngst wurde für syrische Flüchtlinge gesammelt. Dennoch bleibt die Freimaurerloge äußerst verschwiegen. Was bei den wöchentlichen Brüderabenden gesagt wird, verlässt nicht den Raum. "Hier kann man über seine Sorgen sprechen, aber auch ein offenes Wort sagen, ohne dass es nach außen dringt", erklärt Peter Raudenkolb. Der Rentner schätze es, im Kreise seiner Brüder Ruhe und Entspannung zu finden. Rund 30 Mitglieder aus Kaarst, Meerbusch, Düsseldorf und Grevenbroich gehören der 1988 gegründeten Freimaurerloge Heinrich Heine an. Sie vertreten zahlreiche Nationalitäten und Berufsstände. Vor der offiziellen Aufnahme eines Neumitglieds steht eine Zeit von bis zu eineinhalb Jahren des Kennenlernens. Heinz Strempel ist seit 1992 Mitglied, Peter Raudenkolb stieß nach Zugehörigkeiten in Köln und Mönchengladbach vor drei Jahren dazu.
Das Benefiz-Konzert am 5. Dezember veranstalten sie zugunsten der Aktion Lichtblicke. Mitwirkende sind Opernsänger Otto Kneidinger, Pianist Felix Volkmann und der Knabenchor Hösel. Mit Auftritten in New York, dem Vatikan und der "Royal Albert Hall" in London hat sich der Chor ein gewisses Renommee erworben. Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr und findet in der "Halle 9", Insterburger Straße 16 in Osterath, statt. Eintrittskarten zum Preis von 15 Euro (ermäßigt sieben Euro) können per E-Mail an benefizkonzert2014@gmx.de bestellt werden.
