Lokalsport Blau-Weiss bleibt trotz Höchststrafe im Rennen

Neuss · Weil auch die Konkurrenten im Abstiegskampf der Tennis-Bundesliga verloren, schmerzt das 0:6 bei Spitzenreiter Aachen nicht allzu sehr.

 Hatte gegen Daniel Brands schon den Matchball auf dem Schläger: Marc Meigel unterlag im Champions-Tiebreak mit 9:11.

Hatte gegen Daniel Brands schon den Matchball auf dem Schläger: Marc Meigel unterlag im Champions-Tiebreak mit 9:11.

Foto: A. Woitschützke

Die besten Nachrichten für den TC Blau-Weiss Neuss kamen gestern von den anderen Plätzen: Weil auch die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf der Tennis-Bundesliga Federn ließen, bleiben die Neusser weiter im Rennen. Da ließ sich auch die eigene "Höchststrafe" bei Tabellenführer und Titelanwärter TK Kurhaus Lambertz Aachen besser verschmerzen.

"Obwohl wir dieses Ergebnis gerne vermieden hätten", sagte Teammanager Dietmar Skaliks nach der ersten 0:6-Niederlage dieser Saison, "die Chancen dazu waren da. Das ärgerliche ist, dass sich unsere Jungs im Champions-Tiebreak nie für ihre starken Leistungen belohnen." Gestern gingen erneut zwei Matches, in denen die Blau-Weissen krasse Außenseiter waren, im verkürzten dritten Satz verloren - was die Neusser Bilanz der Champions-Tiebreaks in dieser Saison auf 1:10 schraubte.

Vor allem Marc Meigel ärgerte sich gewaltig. Er hatte gegen Daniel Brands beim Stande von 9:8 im Entscheidungs schon einen Matchball auf dem Schläger, nachdem er den Aachener mit 6:4 im ersten Satz überrascht und Satz Nummer zwei nur mit dem gleichen Resultat abgegeben hatte. Doch der gut einen Kopf größere Brands zog mit seinem 11:9-Sieg den Kopf noch aus der Schlinge: "Das hatte er allein seinem starken Aufschlagspiel zu verdanken, ansonsten war Marc mindestens gleichwertig", haderte Skaliks mit der verpassten Gelegenheit, zu punkten.

Zum Auftakt hatte auch Kevin Deden am Punktgewinn schnuppern dürfen: Gegen Philipp Petzschner, vor fünf Jahren an der Seite des Österreichers Jürgen Melzer im Doppelfinale von Wimbledon siegreich, setzte sich der Neusser "Spielertrainer" im ersten Satz mit 6:3 durch. Im zweiten war er dann beim 1:6 schnell chancenlos, fing sich aber im Champions-Tiebreak wieder, den er nur mit 7:10 abgab. "Da merkt man halt in den entscheiden Phasen, dass die Jungs keine Turniere mehr spielen - da fehlt dann doch ein Quäntchen", kommentierte Skaliks die beiden knappen Niederlagen.

Während Tom Schönenberg sein Match gegen den Belgier Steve Darcis mit 2:6, 2:6 glatt abgab, hinterließ Bundesliga-Debütant Thomas Fabbiano im Spitzeneinzel keinen schlechten Eindruck, auch wenn er beim 2:6, 5:7 gegen Aljaz Bedene nie eine wirkliche Siegchance besaß. "Aber er kämpft, er passt gut ins Team - vielleicht sehen wir ihn ja noch mal wieder", schließt der Team-Manager eine Weiterverpflichtung des 26 Jahre alten Italieners nicht aus.

Der auch im Doppel an der Seite von Tom Schönenberg eine gute Figur abgab: Die beiden harmonierten recht gut miteinander, mussten sich aber Steve Darcis und Philipp Petzschner mit 4:6, 3:6 geschlagen geben. Im anderen Doppel waren Marc Meigel und Kevin Deden beim 3:6, 1:6 gegen Dominik Meffert und den im Vorjahr noch bei Blau-Weiss unter Vertrag stehenden Peter Gojowczyk chancenlos und schraubten die Neusser Doppelbilanz damit auf deprimierende 0:8 Punkte. Da werden sich Dietmar Skaliks und sein Teamchef Marius Zay für die entscheidenden Partien am kommenden Wochenende etwas einfallen lassen müssen, sonst könnte das Rennen um den Klassenerhalt schon bald beendet sein für die Blau-Weissen.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort