Weihnachtsmärkte Neusser setzt mit "Glücksrind" neuen Mode-Akzent

Neuss · Neugierig nimmt die junge Kundin einen hellroten Gürtel aus Schrumpfleder in die Hand. "Das ist eines unserer beliebtesten Teile", erklärt Martin Bach. Auf Nikolaus- und Weihnachtsmärkten verkauft der 33-jährige Neusser zurzeit die in der eigenen Manufaktur hergestellten Gürtel aus Vollrindsleder, die er für die Kunden am Marktstand nach Maß zuschneidet, locht und mit der gewünschten Schnalle versieht. Neben klassischem Schwarz, sowie Braun- und Grautönen hat er auch Gürtel in Rot, Lila, Blau, Petrol, Grün, Gelb und Weiß im Sortiment. Dazu gibt es außergewöhnliche Schließen in Form von Schildkröten, Peace-Zeichen oder Schmetterlingen aus Edelstahl, Zinnguss oder einer Legierung mit Silberanteil. "Wir wählen die Schnallen in Traditionsmanufakturen in Deutschland und Italien persönlich aus", erklärt Martin Bach. "Für nächstes Jahr planen wir unsere eigene Kollektion."

 Martin Bach bietet mit seinem Start-up besondere Gürtel mit besonderen Schließen an, aktuell vor allem auf Weihnachtsmärkten.

Martin Bach bietet mit seinem Start-up besondere Gürtel mit besonderen Schließen an, aktuell vor allem auf Weihnachtsmärkten.

Foto: L. Berns

Neugierig nimmt die junge Kundin einen hellroten Gürtel aus Schrumpfleder in die Hand. "Das ist eines unserer beliebtesten Teile", erklärt Martin Bach. Auf Nikolaus- und Weihnachtsmärkten verkauft der 33-jährige Neusser zurzeit die in der eigenen Manufaktur hergestellten Gürtel aus Vollrindsleder, die er für die Kunden am Marktstand nach Maß zuschneidet, locht und mit der gewünschten Schnalle versieht. Neben klassischem Schwarz, sowie Braun- und Grautönen hat er auch Gürtel in Rot, Lila, Blau, Petrol, Grün, Gelb und Weiß im Sortiment. Dazu gibt es außergewöhnliche Schließen in Form von Schildkröten, Peace-Zeichen oder Schmetterlingen aus Edelstahl, Zinnguss oder einer Legierung mit Silberanteil. "Wir wählen die Schnallen in Traditionsmanufakturen in Deutschland und Italien persönlich aus", erklärt Martin Bach. "Für nächstes Jahr planen wir unsere eigene Kollektion."

Seit eineinhalb Jahren führt er neben seinem Job im Online-Marketing das Start-up "Glücksrind", gemeinsam mit seinem Schwiegervater Reiner Koppe. "Es gab bisher nichts Vergleichbares; also fingen wir an, Lederfelle oder große Zuschnitte in Gerbereien in Deutschland und Italien zu bestellen und daraus Gürtel zu schneiden", erzählt er. Seitdem befinden sich in seiner " Manufaktur" im Keller spezielle Lederwerkzeuge wie Stanzen, Messer, Hämmer und Pressen sowie jede Menge Leder. Vor allem auf Weihnachts- und Handwerkermärkten verkauft der 33-Jährige seine Gürtel aus Glatt- oder Schrumpfleder sowie mit Schlangen- oder Echsenprägung in rund 30 Farbnuancen. Das Besondere: "Das Gerben und Färben des Leders erfolgt vegetabil, das heißt, ausschließlich auf Pflanzenbasis", erklärt Martin Bach. "Meist fahren wir direkt zu den Gerbereien und wählen vor Ort die Farben und Materialien aus." Dabei achten die beiden Neugründer auf besonders lange Stücke, um auch Übergrößen bedienen zu können. "Der größte Gürtel, den wir nach Kundenwunsch angefertigt haben, war 180 Zentimeter lang", erzählt Bach. Die Felle schneiden er und Reiner Koppe mit einer Maschine in vier Zentimeter dicke Streifen und versehen sie mit Nieten und einem Loch, das den Einsatz unterschiedlicher Schnallen ermöglicht. "Gürtelspitze und Löcher fertigen wir individuell an", erklärt er.

Den Preis von 39 Euro für einen Gürtel mit einfacher Dornschließe betrachten die Kunden als fair, sagt Bach. Er verwende für seine Unikate schließlich kein günstiges Spaltleder, aus dem viele Produkte in Kaufhäusern, auch der großen Marken, gefertigt seien, die nach kurzer Zeit an der Oberfläche "aufbrechen". "Wenn ein Gürtel nach einem halben Jahr schon kaputt ist oder nicht mehr schön aussieht, ist das für uns nicht befriedigend." Die "Glücksrind"-Gürtel sollten mindestens zehn Jahre halten. "Wahrscheinlich tun sie das sogar deutlich länger", sagt Martin Bach. Weil das Geschäft gut läuft, planen die beiden zu expandieren: Nächstes Jahr zieht das Unternehmen in größere Räumlichkeiten nach Grevenbroich-Kapellen, für die Produktion und Lagerung sowie die Logistik des Online-Shops. Julia Rommelfanger

(NGZ)
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