Schwimmen Paffrath legt in Shanghai die Basis

Solingen · Die Synchronschwimmerin des TSV Aufderhöhe ist fester Bestandteil der Jugendnationalmannschaft. Die Schule macht mit.

 Pauline Paffrath hat das bislang anstrengendste Synchronschwimm-Jahr ihrer Karriere erlebt.

Pauline Paffrath hat das bislang anstrengendste Synchronschwimm-Jahr ihrer Karriere erlebt.

Foto: Stephan Köhlen

Trainingslager im Jugendbereich finden gewöhnlich immer ganz in der Nähe statt. Ein, zwei, maximal drei Autostunden - mehr sollten es nicht sein. Da kommen die angrenzenden Bundesländer, höchstens noch die Niederlande oder Belgien infrage. Pauline Paffrath hat allerdings etwas ganz anderes erlebt. Für ihr Trainingslager stieg die Synchronschwimmerin mit dem NRW-Kader ins Flugzeug und landete 11.000 Kilometer entfernt von der Heimat: in Shanghai. "Als unsere Trainerin gesagt hat, dass wir nach China fliegen, haben wir gedacht, sie will uns veräppeln", sagt die 15-Jährige. In den Herbstferien verbrachte die Zehntklässlerin des August-Dicke-Gymnasiums zehn Tage in der Stadt, die zu den größten der Welt zählt. An acht Tagen wurde trainiert, an den anderen die Metropole kennengelernt. "Dort sind unfassbar viele Menschen, die Gebäude sehr hoch. Das war schon beeindruckend", sagt Paffrath.

Gerade hat für die Synchronschwimmerin, die für den TSV Aufderhöhe und die Freien Schwimmer Bochum startet, mit dem Sieg in ihrer Altersklasse beim NRW-Pflichtwettkampf die neue Saison begonnen. Doch das Trainingslager in Asien gehört zweifelsfrei zu ihren Highlights der vergangenen Saison. Ebenso wie der Comen-Cup, eine Art Europameisterschaft im Jugend-Synchronschwimmen, der im August in Ostia bei Rom stattfand. Dort war die Solingerin mit der Jugendnationalmannschaft am Start und wurde beste Deutsche in der Pflicht. "Es war toll, anderen Nationen zuzuschauen und die besondere Atmosphäre bei einem internationalem Wettkampf zu erleben", sagt Paffrath, die das vergangene Synchronschwimm-Jahr als das bislang anstrengendste ihrer jungen Karriere beschreibt: "Ich habe an viel mehr Wettkämpfen teilgenommen. Aber es hat auch super viel Spaß gemacht. Ich bin froh, dass es so gelaufen ist."

Die Saison kann sich wahrlich sehen lassen: Gleich zu Beginn schaffte sie den Sprung vom D/C-Bundeskader in die Jugendnationalmannschaft. Zudem wurde sie Deutsche Vizemeisterin in der Pflicht und landete bei den Deutschen Altersklassenmeisterschaften im Duett und in der Kombination jeweils auf dem dritten Platz. Diese sportlichen Erfolge wären aber nicht möglich, wenn die Schule nicht mitspielen würde. "Ich hatte etwa 100 Fehlstunden. Zum Teil war ich zwei Wochen beim Unterricht, dann eine Woche weg - so ging das eine ganze Zeit lang", erzählt die Zehntklässlerin. Der Notenschnitt sei zwar ein wenig schlechter geworden, aber noch im Rahmen. Ob sich die Fehlstunden in den kommenden Monaten reduzieren werden, ist fraglich. Denn auch in der neuen Saison möchte die 15-Jährige auf deutscher Ebene gut abschneiden und erneut an internationalen Wettkämpfen teilnehmen.

Ein Trainingslager in Shanghai wird dann wohl eher nicht dabei sein. Doch Pauline Paffrath hat sich fest vorgenommen, irgendwann wieder nach Asien zu fliegen. Dann möchte sie ihre chinesischen Freundinnen besuchen, die sie beim gemeinsamen Training kennengelernt hat: "Wir haben regelmäßig Kontakt und wollen uns auf jeden Fall wiedersehen." Auch wenn dafür erneut 11.000 Kilometer zurückgelegt werden müssen.

(sbi)
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