Volleyball Volleys fordern den Spitzenreiter Lindow
Solingen · Am Doppelspieltag der Zweiten Bundesliga empfangen die Solinger morgen den Tabellenführer und am Sonntag das Schlusslicht Essen.
"Verlieren wir, kann man Lindow fast schon zur Meisterschaft gratulieren", sagt Bernd Werscheck - und das möchte der ehrgeizige Trainer der Solingen Volleys in jedem Fall vermeiden. Das bevorstehende Wochenende hat es in sich: Morgen um 18 Uhr ist der Tabellenführer aus Brandenburg zu Gast in der Halle Wittkulle. Nur 22 Stunden später kommt das Schlusslicht Humann Essen. Die Gegner könnten also - zumindest vom Blick auf die Tabelle her - unterschiedlicher nicht sein.
Es war der 27. September 2014, als die Volleys zum ersten Auswärtsspiel der Saison zum SV Lindow-Gransee reisten. Sie kassierten eine verdiente 1:3-Niederlage - und waren fast 1200 Kilometer umsonst gefahren. Was sie da noch nicht wussten: Lindow sollte auch alle darauffolgenden Heimspiele gewinnen. "Zu Hause sind sie nicht zu schlagen, aber auswärts hat man eine Chance", sagt Werscheck. Drei Niederlagen kassierte der Tabellenführer in fremden Hallen - und darauf setzt auch der Solinger Headcoach. "Sie stehen zu Recht da oben, sind auf allen Positionen top besetzt, aber wir werden uns voll reinhängen." Denn sollte der Tabellenzweite am Ende tatsächlich drei Punkte holen, würde er mit dem Spitzenreiter gleichziehen und auch wieder ein Wörtchen um den Meistertitel mitreden.
Am Sonntag um 16 Uhr folgt die Heimpartie gegen Humann, mit nur acht Punkten Tabellenletzter. "Mit Essen werden wir uns konkret erst ab Samstagabend beschäftigen", sagt Werscheck, der den Gegner allerdings als kampfstark einschätzt.
Die vermeidbare Niederlage in Delbrück vom vergangenen Wochenende haben der 53-Jährige und seine Spieler abgehakt: "Wir schauen nur nach vorne. Gegen Delbrück hatten wir eigentlich alles unter Kontrolle. Das ist einfach doof gelaufen." Erstmals in diesem Jahr wird auch Kapitän und Co-Trainer Oliver Gies nach seiner Verletzungspause wieder auf dem Feld stehen. Urlauber Tom Stark, der bei der Niederlage zuletzt wegen fehlender Spielpraxis noch zuschauen musste, wird ebenfalls zum Einsatz kommen. Wie wahrscheinlich alle 13 Spieler des Volleys-Kaders. "Bei so einem harten Programm mit zwei Spielen in zwei Tagen brauche ich alle", sagt Werscheck.
Das Training unter der Woche bestand viel aus mannschaftstaktischen Übungen im Spiel sechs gegen sechs. Auch heute wird der Coach erneut die Taktik in den Mittelpunkt stellen - und die Intensität im Hinblick auf die morgige Aufgabe herunterschrauben. Und vielleicht gelingt so der Sieg gegen den Tabellenführer, der dann - wie die Solinger vor vier Monaten - die rund 1200 Kilometer lange Reise umsonst auf sich genommen hätte.
