Wegberg Grüne für stadtbahnähnliche Züge zwischen Gladbach und Roermond

Wegberg · Die Grünen halten die historische Trasse des Eisernen Rheins, die durch Wegberg und Dalheim führt, für den Schienengüterverkehr weiterhin für nicht geeignet. Das teilte die Wassenberger Landtagsabgeordnete (MdL) Ruth Seidl aus Wassenberg auf Anfrage unserer Redaktion mit.

Wegberg: Grüne für stadtbahnähnliche Züge zwischen Gladbach und Roermond
Foto: LAAser (Archiv)

Anlässlich der Verkehrskonferenz zur zehnjährigen Kooperation Nordrhein-Westfalens und Ost-Niederlande in Neuss wurde eine Gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Diese lässt aber nach Ansicht des bahnpolitischen Sprechers der Grünen-Landtagsfraktion, Rolf Beu, unter anderem einen stadtbahnähnlichen Verkehr zwischen Mönchengladbach und Roermond vermissen.

"Wir unterstützen die Initiative, die im Personenverkehr eine Verlängerung der zurzeit unmittelbar vor der Landesgrenze in Dalheim endenden Regionalbahn um wenige Kilometer wieder bis Roermond anstrebt", teilt Seidl mit. Mit einem durchgehenden Regionalzug hätten die Fahrgäste sowohl in Mönchengladbach wie in Roermond jeweils Anschluss an die nationalen Bahnnetze.

"Um niederländischen Befürchtungen im Hinblick auf die Durchfahrung ihres Nationalparks Meinweg zu entkräften, können wir uns für diese neue, beide Städte und beide Länder verbindende Linie einen elektrischen Stadtbahn-Verkehr vorstellen", so Seidl. Bei einer entsprechenden Klassifizierung wäre auch Ängsten bezüglich einer Wiederaufnahme des Güterverkehrs auf der historischen Trasse die Grundlage entzogen. Nach dem in der Vorwoche beschlossenen novellierten ÖPNV-Gesetz gebe es jetzt auch Landesförderprogramme zur Reaktivierung und Elektrifizierung von Bahnstrecken, die dafür genutzt werden könnten.

Die verbesserte Anbindung an die ZARA-Häfen (Zeebrügge, Antwerpen, Rotterdam, Antwerpen) ist laut Seidl für NRW und seine wirtschaftliche Entwicklung von größter Bedeutung. Seidl: "Wenn wir wirklich mehr Güter auf die Schiene bringen wollen, ist dafür der Ausbau der Schieneninfrastruktur unverzichtbar." Für die Hinterlandanbindung der Häfen Rotterdam und Amsterdam erfolge dies über die Verlängerung der Betuwe-Linie von der Landesgrenze bis Oberhausen.

Für die Anbindung der Häfen Zeebrügge und Antwerpen biete sich auf deutscher Seite eine Neubaustrecke parallel zur Autobahn A52 an, die weitaus kürzer und attraktiver als die bestehende Montzenstrecke über Aachen ist. Dazu heißt es laut Seidl in der gültigen NRW-Koalitionsvereinbarung: "Für den Eisernen Rhein muss der Bund vor dem Hintergrund des Landtagsbeschlusses gemeinsam mit dem Land eine umweltverträgliche und lärmarme Lösung in Anlehnung an die A52-Trasse finden. NRW nimmt eine einseitige Festlegung des Bundes auf die historische Trasse nicht hin." Dies gebe die Position der Grünen wieder.

(hec)
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