Hamminkeln SPD fehlt CDU-Bekenntnis zur Troglage

Hamminkeln · Die Mehrhooger Sozialdemokraten kritisieren CDU-Bürgermeisterkandidatin Roswitha Bannert-Schlabes, für die die Sicherheit an der Betuwe oberste Priorität hat und die im "Sandhasen" offenbar nichts zum Thema Troglage sagt.

 CDU-Bürgermeisterkandidatin Roswitha Bannert-Schlabes macht sich in einem Beitrag in der Heimatzeitschrift "Der Sandhase" für die Zukunft der Hamminkelner Dörfer stark.

CDU-Bürgermeisterkandidatin Roswitha Bannert-Schlabes macht sich in einem Beitrag in der Heimatzeitschrift "Der Sandhase" für die Zukunft der Hamminkelner Dörfer stark.

Foto: Malz

Aus dem angekündigten kurzen und knackigen Wahlkampf ums Hamminkelner Bürgermeisteramt wird wohl nichts. Die Strategen von CDU und SPD hatten für den Wahlgang am 13. September den heftigen Schlagabtausch erst für die Zeit nach den Sommerferien erwartet und angekündigt. Doch die Dynamik ist eine andere. Schon das Dauerthema höhere Grundsteuer bescherte heftige Auseinandersetzungen, die immer noch nicht abflauen.

Gestern entdeckte die SPD ein neues Thema, nachdem sich CDU-Bürgermeisterkandidatin Roswitha Bannert-Schlabes in der Mehrhooger Heimatzeitschrift "Der Sandhase" für die Zukunft der Dörfer und insbesondere Mehrhoog stark gemacht hatte. Das von der Bahnlinie durchschnittene Dorf kämpft bekanntlich seit Jahren um verträglichen Ausbau der Betuwelinie, Hamminkeln fordert laut einem bestehenden Ratsbeschluss, dass die Züge lärmmindernd in der sogenannten Troglage geführt werden. Dieses Stichwort vermisst die SPD in den Aussagen der CDU-Kandidatin. Die schreibt nämlich: "Für Mehrhoog hat für mich die Sicherheit an der Betuwe oberste Priorität. Ich möchte den von Bürgermeister Holger Schlierf eingeschlagenen Weg fortsetzen und setze bewusst auf überparteiliches Engagement. Ich will mit Dr. Ulrich Krüger (SPD) und Sabine Weiss (CDU) aus dem Betuwe-Projektbeirat eng zusammenarbeiten. Die Sicherheit ist unser gemeinsames Ziel." Denn das Sicherheitsthema ist nach jüngsten Forderungen der Feuerwehren ein heißes Eisen. Aber politisch steht es etwa für SPD-Ortschef und Wahlkampfleiter Michael Möllenbeck nicht an erster Stelle.

Er kritisierte gestern, dass die fehlenden Aussagen von Bannert-Schlabes zur Troglage für "Verwirrung im Dorf sorgen". Es könne der Eindruck entstehen, dass die Kandidatin und mit ihr die CDU diese Forderung aufgeben wollen. "Aber dafür ist der Zeitpunkt nicht gekommen. Ich vermisse ein Signal für die Troglage, die ein Faustpfand für die weiteren Verhandlungen mit der Bahn ist. Wenn wir davon abrücken, werden wir noch mehr zum Spielball für die Bahn. Wir dürfen uns nicht auseinanderdividieren lassen und müssen als Mehrhooger mit einer Stimme sprechen", sagte Möllenbeck der RP. Man fühle sich weiter "wie das kleine gallische Dorf, das sich unbeugsam gegen den großen Konzern wehrt, um Lebensqualität entlang der Bahnstrecke zu gewährleisten". Die Position zur Troglage auf Basis des Ratsbeschlusses dürfe die Politik nicht aufgeben. Allerdings hat die Bahn bisher die Mehrhooger Forderung als zu teuer abgelehnt. Sie lässt auch keine Neigung erkennen, auf die Kritik einzugehen, weil sie einen Präzedenzfall fürchtet, der auch finanzielle Folgen an anderen Orten haben könnte. Mit Hinweis auf die Kosten hatte Bahnchef Grube bei einem Besuch in Haldern die von Möllenbeck vorgelegte Forderung nach der Troglage abgelehnt.

(RP)
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