Xanten Dem Salz auf der Spur

Xanten · Auf der Suche nach neuen Lagerstätten bereitet die "esco" in Rheinberg-Borth im Xantener Ortsteil Birten seismologische Untersuchungen vor. Der Untersuchungen finden zwischen Januar und April 2011 statt.

 Auf der Suche nach neuen Lagerstätten bereitet die "esco" in Rheinberg-Borth im Xantener Ortsteil Birten seismologische Untersuchungen vor.

Auf der Suche nach neuen Lagerstätten bereitet die "esco" in Rheinberg-Borth im Xantener Ortsteil Birten seismologische Untersuchungen vor.

Foto: AP, AP

"An unserer westlichen Flanke gibt es noch Unsicherheiten, die ausgeräumt werden müssen", erklärte Antje Bräuning, Markscheiderin des Unternehmens, gestern im Gespräch mit unserer Redaktion. Ausgeräumt werden die Unsicherheiten mit reflexionsseismische Messungen. Auf die sogenannte Sprengseismik werde verzichtet.

"Keine Beeinträchtigung"

Informiert wurde kürzlich der Planungsausschuss der Stadt Xanten durch die für das Bergrecht zuständige Bezirksregierung Arnsberg, die für die Messungen die Genehmigung eines Sonderbetriebsplanes vorbereitet. Die Stadt wird — so Planungsamtschef Niklas Franke — dagegen keinen Widerspruch einlegen. Franke gestern: "Von den Messungen gehen keine Beeinträchtigungen aus."

Was die Markscheiderin gestern bestätigte. Denn die reflexionsseismische Messung erzeugt niederfrequente Schallwellen, deren Vibrationen im Erdreich an verschiedenen Messpunkten mit Geophonen aufgezeichnet und später ausgewertet werden. Dabei werden die Messpunkte in einem bestimmten Raster über das Untersuchungsgebiet verlegt.

Mit Spezial-Lkw werden schwere Rüttelplatten auf den Boden gelegt, die die Vibrationen (seismische Wellen) im Erdreich erzeugen. Von der Reflexion der Wellen und deren Ausbreitungsgeschwindigkeit im Erdreich lassen sich Rückschlüsse auf die geologische Formation des Erdreiches ziehen. Für die Messungen werden vorhandene Feld- und Waldwege benutzt. Sollten sich für Messpunkte Standorte auf Äckern ergeben, werde selbstverständlich der dabei entstehende Flurschaden reguliert, wie Antje Bräuning anmerkte.

Untersucht wird das Gebiet in etwa von der Bahntrasse in Birten über das Waldgebiet "Hees" hinaus. Aus früheren Untersuchungen wisse man, dass es in dem Bereich zwischen Altrhein und der Hees Salz gibt. Doch die Erkenntnisse aus den Untersuchungen aus der Zeit vor "esco" seien zu ungenau. Jetzt gehe es darum, für die Zukunft die Grenzen der Lagerstätten zu erkunden. Den Bereich "Fürstenberg" habe die "esco" bereits untersucht.

Verfahren wie 2006

Ein vergleichbares Verfahren wurde im November 2006 im Bereich Mörmter-Ursel-Willich benutzt. Damals suchte die Deutsche Montan Technologie (DMT) für die RWE Westfalen-Weser-Ems in den Salzlagerschichten bis Wardt nach Örtlichkeiten, die für neue Erdgas-Salzkavernen ausgesolt werden könnten. Das Ergebnis dieser Untersuchungen wurde noch nicht öffentlich kommuniziert.

Die jetzt angelaufenen Vorbereitungen zur Erkundung zukünftiger Lagerstätten stehen vor dem Hintergrund des gültigen Rahmenbetriebsplanes, denn der läuft 2015 aus. Aktuell baut das Unternehmen unterhalb der Bislicher Insel Salz ab. Fachleute gehen davon aus, dass die Förderung dort bis 2025 abgeschlossen ist. Für das Naturschutzgebiet mit dem Altrhein wurde 2006 eine Senkung um 3,50 Meter prognostiziert. Für das Xantener Stadtgebiet gibt es keine Abbauberechtigung. Damals wurde auch gesagt, dass der Salzabbau unter Xanten "kein Thema" sei.

(RP)
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