Spezialisten überprüfen Sanierung IAEA-Experten untersuchen Atomruine Fukushima

Tokio · Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sind in Japan eingetroffen, um sich ein Bild von der Sanierung der Schäden rund um die Atomruine in Fukushima zu machen.

Experten der IAEA wollen Japan bei der Dekontaminierung der durch den Gau in Fukushima verstrahlten Gebiete unterstützen. "Wir wollen die bisher durchgeführte Dekontaminierung genau analysieren und Ratschläge zur Optimierung der Säuberungsarbeiten sowie zur Beseitigung des angefallenen Mülls geben", sagte der für Atommüll zuständige IAEA-Direktor Juan Carlos Lentijo am Montag in Tokio vor japanischen Journalisten.

Es ist das zweite Mal, dass ein 16-köpfiges Spezialisten-Team nach Japan reiste. Die Behörde folgte damit einer Bitte der Regierung in Tokio.

In einem beispiellosen Kraftakt versucht Japan, in der Region die Strahlenbelastung durch das beim Erdbeben und Tsunami 2011 beschädigte Atomkraftwerk Fukushima zu senken, damit die geflohenen Bewohner in ihre Häuser zurückkehren können. Hausdächer werden abgewaschen, Gräser und Blätter aufgesammelt und der Erdboden - wo es geht - fünf Zentimeter tief abgetragen. Das Ganze wandert in große schwarze Säcke. Zwischenlager dafür gibt es jedoch weiterhin nicht.

Kritiker bezweifeln die Wirksamkeit der Maßnahmen und vermuten, dass die Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe den Anschein von Normalität erwecken will. Auf diese Weise wolle sie den Widerstand gegen ein Wiederanfahren der weiter abgeschalteten AKWs aufweichen.

Die IAEA-Experten bleiben bis zum 21. Oktober in Japan und wollen der Regierung zum Abschluss ihres Aufenthalts Vorschläge unterbreiten, wie die Dekontaminierungsarbeiten vorangetrieben und die wachsenden Berge an atomarem Abfall kontrolliert werden können. Der Besuch erfolgt zu einer Zeit, da die Zentral- und Provinzregierungen in Japan Pläne für atomare Zwischenlager erörtern.

(dpa)
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