Hamburg Sieben Minuten für Thomas Roth

Hamburg · Der Moderator startet wegen des DFB-Pokals mit einem Kurzauftritt in den Job bei den Tagesthemen.

Der Ruf nach Hamburg ins "Tagesthemen"-Studio kam für Thomas Roth überraschend. Seine Möbel stehen noch in New York, eine Wohnung in Hamburg hat er noch nicht gefunden. Der Einstand für ihn am kommenden Montag wird "kurz und schnell" ausfallen: Der 61-Jährige geht in der Halbzeitpause des DFB-Pokals erstmals als neuer "Tagesthemen"-Moderator auf Sendung. Sieben Minuten lang werde seine erste Ausgabe sein – "ich bin selbst gespannt, wie sich das anfühlt", sagte Roth gestern auf einer Pressekonferenz in Hamburg. Über drei Jahre und vier Monate läuft sein Vertrag beim ARD-Flaggschiff, wie Roth berichtete, dann wird er 65.

Eine markante Verabschiedung von den Zuschauern wie etwa einst Ulrich Wickerts "geruhsame Nacht" hat sich der Nachfolger von Tom Buhrow für seine Premiere noch nicht überlegt. "Das ist ja diese Highspeedsendung in der Halbzeit, da kann ich ja schlecht sagen: Und jetzt legt euch alle schlafen", meinte Roth. "Da bin ich noch am Knobeln." Wie die Sendung inhaltlich aussehen werde, hänge natürlich von den Themen des Tages ab. "Was wir alle wissen: Sie wird kurz und schnell sein. Ich will mal hoffen, dass das gut ist", sagte er.

Dafür hat er für die Kommunikation mit Kollegin Caren Miosga schon eine "Geheimsprache": Die einstige Slawistik-Studentin und der ehemalige Moskau-Korrespondent reden bisweilen auf Russisch miteinander. Für die 44-Jährige sowie für Ingo Zamperoni hatte der Mann mit dem weißen Haar und dem Schnauzbart nur lobende Worte übrig: "Wir sind das beste Team, das ich mir vorstellen kann."

Als Anchorman im Studio will Roth, der für die ARD zuletzt aus New York berichtete, nun selbst auf Nähe zu den Korrespondenten von ARD-"aktuell" achten. Mit seinem neuen Job habe er nie geliebäugelt. "Ich muss zugeben, ich hab den Traum nie geträumt", bekannte er.

Die Sprache, die die "Tagesthemen" pflegen, findet der Anchorman "absolut angemessen". "Ich habe auch nicht vor, daran etwas zu verändern", sagte er – ebenso wenig wie an sich selbst. "Ich bringe mich so mit, wie ich bin", betonte Roth. Er halte auch nicht viel davon, die Berichterstattung über Politik durch ein hohes Maß an Unterhaltung zu verbessern. Die "Tagesthemen" hätten auch wegen ihres "sehr klaren journalistischen" Kurses Erfolg.

(dpa)
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