"Sechs auf einen Streich" Weihnachten wird wieder märchenhaft

Bremen · Die ARD setzt ihre Märchenreihe "Sechs auf einen Streich" fort: Vier Neuverfilmungen sind im Weihnachtsprogramm zu sehen.

Weihnachten & Silvester - TV-Programm 2022: Fernseh-Highlights für die Feiertage
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TV-Programm zu Weihnachten und Silvester

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Foto: obs/ARD / Degeto

Prinz Himmelblau (Jonathan Berlin) hält nichts von den Regeln seiner Mutter (Mechthild Großmann). Denn sie will dem jungen Mann vorschreiben, welche Frau er zu heiraten hat. Hübsch soll sie sein, unkompliziert und natürlich aus gutem und wohlhabendem Hause stammen. Nicht erwünscht sind dagegen magische Kräfte. Als sich der Prinz aber ausgerechnet in die schöne Fee Lupine (Ruby O. Fee) verliebt, holt die Königin ihre alte Feindin, die Hexe Confidante (Friederike Kempter), zu Hilfe, um das Paar mit einem Fluch zu belegen.

Die Erzählung von "Prinz Himmelblau und Fee Lupine" nach einem Märchen des Dichters Christoph Martin Wieland gehört vielleicht nicht zu den bekanntesten Geschichten in der ARD-Märchenreihe "Sechs auf einen Streich".

Doch nach neun Jahren und insgesamt 42 Verfilmungen macht es gerade den Reiz der Reihe aus, zu Weihnachten neben den berühmten Klassikern auch ein paar unbekanntere Stücke zu sehen. Auch dieses Jahr strahlt das Erste nicht sechs, wie der Name der Märchensammlung vermuten ließe, sondern gleich acht Märchen am Ersten und Zweiten Weihnachtsfeiertag aus. Neben den Wiederholungen "König Drosselbart", "Rapunzel", "Frau Holle" und "Aschenputtel" sind die vier Neuverfilmungen "Das Märchen vom Schlaraffenland", "Hans im Glück" sowie "Das singende, klingende Bäumchen" und eben "Prinz Himmelblau und Fee Lupine" dabei.

Gedreht wurde mit Newcomern sowie prominenten deutschen Film- und Fernsehschauspielern wie Friederike Kempter, die dem Publikum unter anderem als Kommissarin Nadeshda Krusenstern an der Seite von Axel Prahl und Jan Josef Liefers im "Tatort" aus Münster bekannt ist. Für "Prinz Himmelblau und Prinzessin Lupine" mal in die Rolle einer bösen Hexe zu schlüpfen, machte der 37-Jährigen besonders viel Spaß. "Ich würde die Hexe immer der Prinzessin vorziehen", sagt sie.

"Ich mag die komplexen, vielschichtigen Rollen, die auch etwas Trauriges oder Böses in sich tragen. So jemanden zu spielen, ist viel spannender, als die ewig Gute zu verkörpern." Uneingeschränkt böse sei die Hexe Confidante außerdem nicht - zumindest würde sie das selbst nicht so sehen, erklärt Kempter: "Sie hat eine große Kränkung durchgemacht und war lange Zeit im Kerker, bei Wasser und Brot, Kälte und Schmutz eingesperrt." Nun strebe sie nach Glück für sich selbst, auch wenn dabei andere zu Schaden kämen. "Von außen betrachtet ist sie gierig und hinterhältig, andere Menschen sind ihr egal."

Doch das, so Kempter, mache ein gutes Märchen aus. Es gibt das Gute und das Böse in der Geschichte. Schon als Kind war die Schauspielerin fasziniert davon. "Ich bin mit den klassischen Märchen aufgewachsen, meine Großmutter las oft aus ihrem Sammelband vor", sagt Kempter. "Es war die Mischung aus guten Zwergen, bösen Stiefmüttern, sprechenden Geißlein und Mädchen mit roten Kappen, die Spaß gemacht hat." Auch Uwe Ochsenknecht, Heino Ferch, Heinz Hoenig, Christel Bodenstein und Friedrich Liechtenstein sind in den Märchen zu sehen, die sich als zeitgemäße Fassungen präsentieren, ohne dabei das Original auf den Kopf zu stellen.

(beaw)
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