Essen/Düsseldorf Staus wegen Autobahnsperrungen in Essen

Essen/Düsseldorf · Die Teilsperrungen der A 40 und A 52 haben im Raum Essen sofort zu langen Staus geführt. Sowohl auf den Autobahnen als auch auf den innerstädtischen Straßen brach der Verkehr seit Mittwochabend teilweise völlig zusammen.

In einem A 40-Tunnel lösten Autoabgase die Brandmeldeanlage aus. "Es standen einfach zu viele Autos mit laufenden Motoren im Tunnel gleichzeitig", sagte ein Feuerwehrsprecher. Der ADAC erwartet für die nächsten Tage und Wochen keine Entspannung auf den Straßen rund um Essen. Der Landesbetrieb Straßen NRW appelliert an alle Verkehrsteilnehmer, den Bereich großräumig zu umfahren und den Umleitungsschildern zu folgen. Doch die Ausweichempfehlungen legen vor allem den innerstädtischen Verkehr lahm.

Die Autobahnabschnitte sind seit Mittwochabend 18 Uhr gesperrt, nachdem bei Probebohrungen ein einsturzgefährdeter Bergbauschacht aus dem 19. Jahrhundert entdeckt worden war. Die Sperrungen dauern voraussichtlich zwei Wochen. Betroffen sind vorerst der A40-Abschnitt in Fahrtrichtung Bochum zwischen dem Autobahndreieck Essen-Ost und der Ansschlussstelle Essen-Frillendorf-Süd. Die A52 ist ebenfalls in Richtung Bochum von der Ausfahrt Essen-Bergerhausen an gesperrt.

Laut eines Protokolls aus dem Jahr 1847 ist der Schacht 54 Meter tief, 2,40 Meter breit und 1,80 Meter hoch. Doch Experten rechnen, dass diese Angaben fehlerhaft sein könnten, denn im 19. Jahrhundert seien Bergwerksschächte meistens nur lückenhaft oder sehr oft auch gar nicht verzeichnet worden. "Deswegen besteht immer die Möglichkeit, dass dort noch weitere Schächte liegen", sagt ein Sprecher der für NRW zuständigen Bergbauabteilung der Bezirksregierung Arnsberg.

Die Behörde hat allein im Ruhrgebiet mehr als 200 alte Bergbauschächte ausgemacht, von denen ein Risiko ausgehen könnte. "Bei einigen handelt es sich um nicht genehmigte Schächte aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die auf keinen Karten verzeichnet sind", sagt der Sprecher. Das sei eine ständige Gefahr. In Essen war zuletzt im November vergangenen Jahres ein solcher Schacht am Hauptbahnhof entdeckt und verfüllt worden. Die Arbeiten dauerten Wochen.

(RP)
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