Atomstreit mit Iran Russland will Ultimatum verstreichen lassen
Moskau (rpo). Morgen verstreicht das UN-Ultimatum an den Iran, sein umstrittenes Atomprogramm freiwillig einzustellen. Dann wären harte Sanktionen gegen das Land denkbar. Russland will dem aber einen Strich durch die Rechnung machen. Auch nach dem Ablauf der Frist will Putin weiter auf Diplomatie setzen.
Der für Freitag anstehende Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sollte nicht als Ultimatum gewertet werden, sagte Außenminister Sergej Lawrow am Donnerstag laut einer Meldung der Nachrichtenagentur ITAR-Tass. Der russische Präsident Wladimir Putin appellierte an die IAEA, weiter nach einem Kompromiss zu suchen.
Lawrow äußerte sich nach Gesprächen mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier. Dieser war mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zu deren Konsultationen mit Putin in die sibirische Stadt Tomsk gereist. Das russische Außenministerium veröffentlichte anschließend eine Erklärung, wonach beide Seiten darin übereinstimmten, dass es im Atomstreit mit Teheran keine Alternative zu politischen und diplomatischen Schritten gebe. Hauptziel müsse es sein, eine Weiterverbreitung von Atomwaffen zu verhindern.