Asylpolitik CDU für legale Migration aus Afrika

Berlin · Laschet plädiert für weitere Verträge nach dem Vorbild des EU-Türkei-Deals.

Lesbos: Flüchtlinge erreichen Insel in Griechenland
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Flüchtlinge erreichen griechische Insel Lesbos

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Foto: dpa, fs sh

Die CDU will Verträge nach dem Vorbild des EU-Türkei-Abkommens nun auch mit afrikanischen Ländern abschließen. "Wir müssen die Lektion, die wir im Verlauf der syrischen Flüchtlingskrise gelernt haben, nun auf Afrika anwenden", sagte CDU-Vize Armin Laschet unserer Redaktion. Der CDU-NRW-Chef leitet den Deutschlandkongress von CDU und CSU am Mittwoch in Bonn, bei dem die beiden Parteien Gemeinsamkeiten bei der Migrationspolitik ausloten wollen.

"Ein Euro, den wir in Afrika in die Menschen investieren, ist um ein Vielfaches wirksamer als ein Euro, der in Deutschland in die Flüchtlingshilfe fließt", erklärte Laschet. Die Lebensperspektive der Menschen in Afrika müsse schnell verbessert werden. Das EU-Türkei-Abkommen habe wesentlich zum Rückgang der Flüchtlingszahlen beigetragen und deshalb Vorbildcharakter für Afrika. "Wir können das Schleppertum dadurch bekämpfen, dass wir legale Einwanderung ermöglichen, illegale dagegen unterbinden", unterstrich Laschet. Vor diesem Hintergrund sprach sich der CDU-Politiker für "weitere Rücknahme- und Kooperationsprogramme" aus, bei denen die EU den Herkunftsländern helfe.

Die Deutschlandkongresse waren auf dem Höhepunkt des Streits zwischen CDU und CSU um die Obergrenze für Flüchtlinge ins Leben gerufen worden. Obwohl beide Seiten in den vergangenen Wochen aufeinander zugingen, verständigten sich die Parteiführungen nun darauf, dass die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel erstmals in ihrer Amtszeit der Schwesterpartei bei ihrem Parteitag am nächsten Freitag keinen Besuch abstattet. Eine Einladung für CSU-Chef Horst Seehofer zum CDU-Parteitag wird dagegen erwartet.

(RP)
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