Linke-Fraktionschef Gysi verzichtet auf neue Kandidatur

Bielefeld · Der Vorsitzende der Linke-Fraktion im Bundestag, Gregor Gysi, verzichtet auf eine neue Kandidatur. Der 67-Jährige kündigte am Sonntag auf dem Linke-Parteitag in Bielefeld an, dass er seinen Posten im Herbst aufgeben wird.

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Das ist Gregor Gysi

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Foto: dpa/Martin Schutt

"Heute spreche ich letztmalig als Vorsitzender unserer Bundestagsfraktion auf einem unserer Parteitage. Die Legislaturperiode des Fraktionsvorstandes endet im Herbst 2015. Ich werde nicht erneut kandidieren, da die Zeit gekommen ist, den Vorsitz unserer Fraktion in jüngere Hände zu legen." Gysi versprach, dass er "nicht heimlich versuchen werde, die Fraktion auf indirekte Art weiter zu leiten". Mitglied im Bundestag will er bleiben.

Gysi steht seit 2005 an der Spitze der Bundestagsfraktion und ist damit dienstältester Fraktionschef im Parlament. Mit 64 Abgeordneten ist die Linke derzeit die größte Oppositionspartei, noch vor den Grünen. Die Wahl der neuen Fraktionsspitze ist für den 13. Oktober geplant. In den Umfragen liegt die Linke bundesweit derzeit bei etwa neun bis zehn Prozent.

Grünen-Chef Cem Özdemir bedauert Gysis Rückzug: "Respekt & alles Gute, @GregorGysi! Das wird ein großer Verlust, nicht nur für @dieLinke." Nach Gysis Rückzug wird die Linke-Fraktion künftig vermutlich wieder von einer Doppelspitze geführt. Als mögliche Nachfolger gelten die Wortführerin des linken Flügels, Sahra Wagenknecht (45), und der Reformer Dietmar Bartsch (57), die beide bislang Gysis Stellvertreter sind. Allerdings hatte Wagenknecht erst im März verkündet, dass sie nicht Fraktionsvorsitzende werden will

(dpa)
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