Umfrage SPD fällt vor Sonderparteitag auf Rekordtief

Berlin · Vor ihrem Sonderparteitag zu Verhandlungen über eine große Koalition fallen die Sozialdemokraten einer neuen Umfrage zufolge auf ein Rekordtief in der Wählergunst.

 SPD-Chef Martin Schulz (Archivbild).

SPD-Chef Martin Schulz (Archivbild).

Foto: John MacDougall/AFP

Wenn am nächsten Sonntag gewählt würde, käme die CDU/CSU auf 33 Prozent (plus 1) und die SPD nur noch auf 20 Prozent (minus 3), wie am Freitag aus dem ZDF-"Politbarometer" hervorging. Die AfD erreichte demnach 12 Prozent (unverändert), die FDP 8 Prozent (unverändert), die Linke 10 Prozent (plus 1) und die Grünen erhielten 12 Prozent (unverändert).

Die Werte für die SPD seien vor dem Hintergrund einer durchwachsenen Bewertung der in den Sondierungsgesprächen mit der CDU und CSU erreichten Ergebnisse zu sehen, heißt es weiter. Insgesamt finden diese Ergebnisse 38 Prozent der Befragten gut und 41 Prozent nicht gut. Lediglich die Anhänger der CDU/CSU halten diese mehrheitlich für gut (57 Prozent zu 23 Prozent). Bei den SPD-Anhängern sind die Meinungen eher geteilt (41 Prozent zu 46 Prozent).

Unabhängig von der recht kritischen Sicht der Sondierungsergebnisse stößt die große Koalition in der Gesamtbevölkerung laut Umfrage eher auf Wohlwollen: 45 Prozent fänden eine gemeinsame Regierung von CDU/CSU und SPD gut, 17 Prozent wäre das egal und 36 Prozent fänden sie schlecht. Klare Mehrheiten der Anhänger von CDU/CSU (gut: 68 Prozent; schlecht: 17 Prozent) und der SPD (gut: 57 Prozent; schlecht: 29 Prozent) befürworten die GroKo.

Beim SPD-Sonderparteitag am Sonntag in Bonn stimmen die Delegierten darüber ab, ob das Sondierungsergebnis ausreicht und ihre Partei in förmliche Koalitionsverhandlungen mit CDU und CSU einsteigen soll oder nicht.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 16. bis 18. Januar 2018 bei 1332 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben.

(felt)
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