Persönlich Isabella "Levina" Lueen ... singt in Kiew für Deutschland

Die Nacht nach dem deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2017 war für Isabella "Levina" Lueen kurz. "Zwei Stunden Schlaf habe ich bekommen", sagt die 25-Jährige am Tag danach mit ihrer rauchigen, tiefen Stimme. Wirklich fassen kann sie ihren Sieg da noch nicht.

Levina galt als die mit Abstand Beste im ESC-Vorentscheid. Sie wurde als solide und souverän, nicht laut, schrill und aufgeregt bezeichnet - gemeint im besten Sinne. Das reicht nicht für den "Lena-Effekt" von 2010, aber für ein gutes Mittelfeld, sagen die Fans.

Die Sängerin wuchs bodenständig auf. Sie wurde in Bonn geboren, dann zog die Familie nach Ostdeutschland. Heute lebt sie in Berlin und London. Die junge Frau gilt als erfahrene Sängerin. Mit neun Jahren begann sie ihre klassische Gesangsausbildung, trat in zahlreichen Kindermusicals auf. Mit zwölf Jahren komponierte sie bereits eigene Lieder. Auch mit dem Gewinnen kennt sich Levina aus: Bei dem Talentwettbewerb "Jugend musiziert" erreichte sie den ersten Platz, an der Londoner Tech Music School gewann sie den Preis "Best Vocal Performer", und mit der Band "Miss Terry Blue" holte sie am King's College den Sieg im Music-League-Wettbewerb 2012.

Vom Konflikt in der Ostukraine sieht sich die Sängerin mit ihrem Auftritt am 13. Mai in Kiew zumindest regional weit entfernt. "Ich mache mir da keine Sorgen", sagt sie. Eben wegen der politisch angespannten Lage dort finde sie es toll, dass durch den ESC in Kiew Vertreter europäischer Länder zusammenkommen. "Das ist ja auch ein Zeichen gegen solche Konflikte."

An den Sieg beim diesjährigen Wettbewerb denkt bislang noch kaum jemand. Doch nach den deutlichen Niederlagen der vergangenen zwei Jahre würde es den meisten wohl schon genügen, wenn Levina mit ihrem Lied "Perfect Life" Deutschland zumindest aus seinem Null-Punkte-Tief herausholen würde.

(RP)
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