Basketball-WM USA zaubert sich mit Teamgeist zum WM-Titel

Düsseldorf · Das "Team USA" spielte auch ohne die großen Stars der Profiliga NBA bei der WM in Spanien in einer eigenen Liga.

USA gewinnen Finale gegen Serbien deutlich
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Die öffentlichen Zweifel am US-Team waren groß. Schließlich reiste es ohne die prominentesten Spieler der heimischen Profiliga zur WM. Beeindrucken ließen sich die jungen Spieler aber nicht, sie gewannen ihre Spiele bei der Basketball-Weltmeisterschaft in Spanien mit durchschnittlich 33 Zählern Vorsprung. Beim 129:92-Sieg im Finale gegen Serbien saß zu Hause in den USA zwar ein weiteres hochkarätiges Ensemble auf dem Sofa, doch in Spanien machte der Nachwuchs dem Namen "Team USA" alle Ehre. Die US-Boys machten nicht nur sportlich eine gute Figur, sie leisteten sich auch keine Allüren.

So jubeln die USA über den Titel
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So jubeln die USA über den Titel

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"Es ist gerade das schönste Gefühl auf der Welt, mit dieser Gruppe von Jungs zu gewinnen. Sie sind alle meine Brüder", erklärte der zum wertvollsten Spieler des Turniers (MVP) gewählte Kyrie Irving (Cleveland Cavaliers). Ob die Superstars so viel Teamgeist entwickelt hätten? Viele hatten offenbar gar keine Lust auf das Turnier. LeBron James (Cleveland Cavaliers) verzichtete genauso auf eine Teilnahme wie ein Kevin Durant (Oklahoma City Thunder), auch vor verletzungsbedingten Ausfällen wie dem von Paul George (Indiana Pacers) blieben die Amerikaner nicht verschont. Doch mit einem Zusammenhalt, wie man ihn dem traditionell favorisierten US-Team schon lange nicht mehr nachsagte, gewann die Mannschaft von Coach Mike Krzyzewski eine Dominanz, die sie auch bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro zum Topfavoriten werden lässt.

"All die Fragen, wo wir stehen, wer dabei sein wird, wer nicht dabei sein wird. Diese Jungs sind konsequent ihren Weg gegangen", betonte "Coach K", wie Mike Krzyzewski wegen seines Nachnamens genannt wird. Seit 2006 hat das Team USA unter ihm kein Spiel verloren und alle vier großen Titel geholt. Neben den beiden WM-Goldmedaillen hatten sich die USA auch bei Olympia 2008 und 2012 durchgesetzt. "Das Unglaubliche ist, dass wir den Titel mit so vielen verschiedenen Spielern geholt haben. Das ist auch ein Zeugnis für das Spiel in unserem Land und für die Talenttiefe", frohlockte Team-Manager Jerry Colangelo. Der junge amerikanische WM-Kader (im Schnitt: 24 Jahre) macht der Konkurrenz nicht gerade große Hoffnungen, dass sich daran mittelfristig etwas ändern wird.

USA ziehen ins Finale ein
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Dabei hatten Kritiker dem Team USA bereits bei der WM einige Probleme weisgesagt, allerspätestens wenn es gegen die spanische Nationalmannschaft gehen würde. Entsprechend gereizt reagierten einige US-Spieler nach dem Viertelfinal-Aus Spaniens gegen Frankreich. "Wir haben unseren Job gemacht, und jeder kam an und sagte: Spanien werdet ihr nicht schlagen", sagte Kenneth Faried (Denver Nuggets), "Spanien konnte nicht einmal Frankreich schlagen." Klay Thompson (Golden State Warriors) empfand den "Hype" um die Seleccion sogar "an der Grenze zur Respektlosigkeit". Im Endeffekt gab es nicht einen echten Gegner, der sich der USA auf dem Weg zum Titel in den Weg stellte.

In keinem WM-Spiel lagen die US-Boys mit mehr als zehn Punkten zurück. Und auch das Finale gegen (Ersatz-)Gegner Serbien war nach der 67:41-Halbzeitführung praktisch entschieden. Der blendend aufgelegte Kyrie Irving verbuchte alleine insgesamt 26 Punkte und versenkte alle seine sechs Dreier-Versuche - am Ende stand das zweithöchste Finalergebnis nach 1994.

Frankreich gewinnt Spiel um Platz drei
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Frankreich gewinnt Spiel um Platz drei

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Und eine für ein Team USA ungewöhnliche Erkenntnis von Trainer Krzyzewski: "Es war nicht so, dass wir einen Star hatten, aber die Jungs haben sich als Championship-Team gegeben. Und das war irgendwie cool."

(RP)
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