München Bayern-Chef Rummenigge kritisiert Vidals Schwalbe

München · Arturo Vidal spazierte mit einem Lächeln durch die Interview-Zone, beantwortete artig ein paar Fragen zu Atlético Madrid und zum FC Bayern - doch über seine Schwalbe verlor der Chilene kein Wort. Eine Entschuldigung in Richtung Werder wäre dabei durchaus angebracht gewesen. Zu eindeutig war das Vergehen des Fußballprofis.

Janek Sternberg war mit beiden Beinen voraus auf Vidal zugesprungen. Zwar traf er den Münchner nicht, der dennoch theatralisch abhob und die Chance nicht nutzte, die Situation klarzustellen. Schiedsrichter Tobias Stieler fiel auf die Flugshow des 28-Jährigen herein. Thomas Müller, der schon das 1:0 erzielt hatte (30.), machte per Strafstoß (71.) den 2:0-Erfolg perfekt. "Das geht so schnell, und ich stand so gut. Ich habe einen Kontakt gesehen, aber es war keiner", urteilte Stieler, nachdem er die TV-Bilder gesehen hatte.

Die Bremer gingen einigermaßen entspannt mit der Szene um. Die Situation sei für den Referee "nicht einfach zu sehen gewesen", sagte Manager Thomas Eichin. "Die Entscheidung war leider daneben", sagte Karl-Heinz Rummenigge. Die Bayern seien "nicht unbedingt bekannt dafür, dass wir Schwalben produzieren. Das ist nicht das, was wir haben wollen", sagte der Klubchef. Auch für Coach Pep Guardiola war es "kein Elfmeter. Es tut mir leid", sagte er in der Pressekonferenz zum Bremer Kollegen Viktor Skripnik. So wolle er keine Spiele gewinnen.

Vidal hat keine Bestrafung durch das DFB-Sportgericht zu befürchten. Der Elfmeterpfiff sei eine "nicht angreifbare Tatsachenentscheidung", hieß es. Andreas Möller wurde 1995 für seine Schwalbe nachträglich für zwei Spiele gesperrt und zu 5000-Euro-Geldstrafe verurteilt. Der Dortmunder war im Heimspiel gegen den Karlsruher SC beim Stand von 0:1 im Strafraum wie vom Hammer getroffen umgefallen. "Zwischen uns hätte ein Kleinwagen parken können", sagte "Sünder" Dirk Schuster, der heute den Erstligisten Darmstadt trainiert. Dortmund siegte mit 2:1.

(DPA)
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